Mittwoch, 28. Juli 2010

Feine Tomatensuppe

Suppe im Sommer. Schwierig. Tomaten im Sommer. Wunderbar. Tomatensuppe im Sommer. Zu fettig. Diese Tomatensuppe im Sommer. Grandios. Leicht. Bekömmlich. Sämig (ganz ohne Milchprodukte). Aromabombe. Und ganz schnell gekocht.


Feine Tomatensuppe
(für 2 Personen; Zubereitungszeit ca. 35 Min. (bereits inklusive Kochzeit))

500g Tomaten, geachtelt
300ml Wasser
2 EL Olivenöl
1/2 Zwiebel, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 TL Zucker
1/2 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 TL geräuchertes Paprikapulver
1 TL Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
2 EL frische Kräuter, gehackt
  • In einem großen Topf die Zwiebel im Olivenöl glasig schwitzen (ca. 3 Min.). Sie dürfen keine Farbe annehmen.
  • Knoblauch hinzufügen und nur 10 Sekunden mitschmurgeln bis er anfängt zu duften.
  • Tomaten dazugeben, kräftig umrühren und 10 Minuten schmurgeln lassen.
  • Wasser dazugießen und weitere 20 Minuten kochen lassen bis die Suppe sämig wird.
  • Dann alle Gewürze einrühren, in Schalen anrichten und mit frischen Kräutern garnieren.
  • Dazu passt Toskanabrot.
Anmerkungen:
  • Geräuchtertes Paprikapulver bekommt man in Wien nur recht schwer. Ich bin beim Meinl am Graben fündig geworden. Die Investition lohnt sich, weil es Gerichten eine ganz aufregende geräucherte Note gibt und man ohnehin ewig damit auskommt.
  • Kräuter können ganz nach Belieben verwendet werden. Möglich sind zum Beispiel: Petersilie, Minze, Majoran, Basilikum etc. Bitte nur frische Kräuter verwenden.

Freitag, 23. Juli 2010

Kräuter-Parmesan-Knabberstangerl

Die Fussball WM ist vorbei, aber es darf trotzdem weiter geknabbert werden.

Diese Stangerl schmecken wirklich fabelhaft und halten sich ca. 1 Woche während der sie immer knuspriger werden. Sie passen hervorragend zu lauen Abenden an denen man sich an spritzigem Wein, einem kühlen Bier, einem Lavendel Sundowner (dazu nächste Woche) oder einer frischen Limonana erfreut.


Kräuter-Parmesan-Knabberstangerl
(für ca. 30 Stangerl, Zubereitungszeit: 30 Min. + 1h Ruhezeit + 20 Min. Backzeit)

Teig:
200g Mehl
1/2 Packerl Trockengerm
150ml Wasser
Prise Zucker
Prise Salz

Füllung und Öl:
3 EL Olivenöl
1-2 Knoblauchzehen, gepresst
1 EL Rosmarin, frisch, gehackt
1 EL Thymian, frisch, gehackt
3 EL Parmesan, frisch, gerieben
1 TL Salz
1/4 TL Pfeffer, schwarz, frisch gemahlen
  • Mehl, Trockengerm und Zucker gut vermischen und dann mit Wasser zu einem Teig verkneten.
  • 1h an einem warmen Ort ruhen lassen bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
  • In der Zwischenzeit Olivenöl leicht erwärmen (nur ganz wenig) und den gepressten Knoblauch darin ziehen lassen. Abkühlen lassen und Salz und Pfeffer einrühren.
  • In einer kleinen Schüssel Thymian, Rosmarin und Parmesan vermischen.
  • Teig nochmals gut kneten und in 2 Portionen teilen.
  • Backrohr auf 200°C vorheizen.
  • 1 Portion Teig nehmen und rechteckig 2mm auswalken.
  • Eine Hälfte des Rechtecks mit der Hälfte des Kräutermischung bestreuen (2cm Rand aussparen), andere Hälfte darüber klappen und vorsichtig drüberwalken (Vorsichtig!)
  • Mit einem scharfen Messer oder einem Pizzaroller 1cm breite Streifen abschneiden und auf ein mit Backpapier belegetes Blech legen.
  • Mit der zweiten Portion Teig genauso verfahren. Wer will kann die Stangerl auch leicht eindrehen.
  • Jedes Stangerl mit Knoblauchöl bestreichen (Silikonpinsel verwenden).
  • Bei 200°C zwischen 10 und 20 Minuten backen bis sie leicht gebräunt sind.

Anmerkungen:
  • Die Stangerl sind am nächsten Tag noch knuspriger.
  • Wer keinen Knoblauch mag, der lässt ihn weg und streicht die Stangerl nur mit Olivenöl ein. Dann aber der Kräutermischung das Salz und den Pfeffer beifügen.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Stachelbeer-Roulade

Die Stachelbeere ist das Nesthäkchen unter den Kronprinzessinnen der Sommerbeeren. Quirlig und verkannt. Dabei ist sie meine geheime Königin und ich kann mich gar nicht an ihr satt essen.

Rezepte für Stachelbeeren sind rar. Das wohl bekannteste – und trotzdem nicht prominente – ist wohl der englische Gooseberry Fool. Ein Fool ist ein locker flockiges Dessert aus eingekochter Frucht (z.B. Stachelbeere) und Vanilleschlagobers. Wer es nicht ganz so „fluffig“ mag, der bereitet anstelle des Schlagobers eine Custard (oder auch Creme Anglaise) zu. Jetzt habe ich dem werten Leser den Mund wässrig gemacht und muss ihn dennoch vertrösten: über den Gooseberry Fool schreibe ich erst nächstes Jahr.

Beim Blättern durch ein zauberhaftes Irisches Kochbuch, das Joelle mir vor vielen Jahren geschenkt hat, bin ich über eine Stachelbeer-Roulade (oder auch Gooseberry Swiss Roll) gestolpert und habe die letzten Stachelbeeren so zur Vollendung geführt. Das Rezept an sich ist fabelhaft: süßes Biskuit, leicht säuerliche Stachelbeere und ein Hauch von Holunder! Interessant an diesem „irischen“ Biskuit ist, dass auch Wasser in den Teig kommt. Das kannte ich bisher nicht. Der Teig wird jedenfalls besonders „fluffig“. Ich habe Dinkelmehl „glatt“ verwendet (dafür die angegebene Mehlmenge auf 2/3 reduzieren).


Stachelbeer-Roulade (Gooseberry Swiss Roll)
(für 12 Portionen, Zubereitungszeit: 1h)

Teig:
96 g Mehl, glatt
1 TL Backpulver
1/4 TL Salz
3 Eier
180 g Kristallzucker
80 ml Wasser
1 EL Vanillezucker
3 EL Staubzucker zum Bestreuen

Füllung:
200 g Stachelbeeren (grün oder rot)
50 g Zucker
1 EL Wasser
1 EL Holunderblütensirup
200 ml Schlagobers
  • Backofen auf 190°C vorheizen.
  • In einer kleinen Schüssel Mehl, Backpulver und Salz vermischen.
  • In einer großen Schüssel Eier, Zucker und Vanillezucker ca. 5 Min. aufschlagen bis sich eine dicke und luftige Masse bildet.
  • Dann zuerst Wasser und dann die Mehlmischung schnell einrühren.
  • Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und 12-15 Min. backen.
  • Ein Geschirrtuch vorsichtig mit dem Staubzucker bestreuen und das Biskuit darauf stürzen. Backpapier vorsichtig abziehen.
  • Jetzt das Biskuit samt dem Geschirrtuch aufrollen und 30 Min. so auskühlen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Stachelbeeren von Stiel und Blütenansatz befreien.
  • Stachelbeeren, Zucker, 1 EL Wasser und Holunderblütensirup 5-7 Min. einkochen und dann mit dem Stabmixer purieren. Abkühlen lassen.
  • Schlagobers schlagen und Stachelbeerpuree unterrühren.
  • Biskuitroulade aufrollen, mit Stachelbeerschlagobers bestreichen (am Rand ca. 5cm freilassen) und wieder aufrollen.
  • In Alufolie wicken und mind. 2h im Kühlschrank einkühlen.

Sommer in Wien - Volxkino


Das Konzept Freilichtkino boomt bereits seit einigen Jahren. In Wien kann man sich Opern ansehen und dabei die Nase mit Küchendunst von den umstehenden Standln umwehen lassen (Rathausplatz), neben dem Bunker die Sterne anheulen und Filmklassiker sehen (Augarten), Burgfräulein im Schloss sein und nochmal die letzten Blockbuster sehen (Schloss Neugebäude). Daneben gibt es noch jede Menge weitere Freiluft-Lichtspielbühnen. Das allabendliche Program lässt sich übrigens am besten hier nachsehen.

Mein persönlicher Favorit ist übrigens das Volxkino. Das ist eine Leinwand und ein Beamer (und manchmal ein Generator) die durch die Wiener Grätzl ziehen und jeden Abend einen anderen schönen Platz bespielen. Da gibt es schwarz-weiße Klassiker mit der großen Marlene Dietrich, Dokumentationen und ganz "normale" Spielfilme. Eine kunterbunte und sehr feine Mischung. Das schönste aber sind die Locations. Ich war bisher einmal auf der Piazette Brunnenmarkt in Ottakring und einmal am Franziskaner Platz. Beides bietet eine traumhafte Kulisse für großes Kino. Los geht's um 21:30 und man sollte schon 1/2h vorher dort sein, weil sonst die Plätze rar werden. Das eigene Flascherl Rotwein und ein feines Picknick darf jeder nach Herzenslust mitbringen. Und wer spät dran ist, bringt am besten auch gleich seinen eigenen Klappstuhl mit.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Sommer in Wien - Thermalbad Bad Vöslau

Ein weiteres heißes Wochenende steht uns bevor und darum möchte ich einen weiteren erfrischenden Tipp beisteuern:


Nicht weit von Wien liegt das schöne Baden und gleich um die Ecke davon das ebenso schöne Bad Vöslau. Beides liegt in der Thermenregion, die mit heilenden Quellen reicht beschenkt ist.
Oft sind diese Quellen ja warm, aber in Bad Vöslau ist sie kalt. Woran das liegt weiß ich leider nicht. Jedenfalls ist diese Therme eigentlich ein "normales" Freibad mit folgendem Zuckerl: man schwimmt in Vöslauer Mineralwasser. Genau, das aus der Flasche! Genial!

Wie ist das also genau: Das Thermalbad Bad Vöslau hat damals schon der Kaiser gut gefunden und deswegen sind auch noch sehr schöne Gebäude erhalten. Die Becken wurden - erfreulicherweise- erneuert und auch sonst wurde sehr hübsch renoviert. So kann man jetzt ein sehr charmantes Freibad genießen, das über ein 1000m2 Chlorwasserbecken und ein noch größeres Vöslauer Mineralwasser Becken verfügt.

Das Mineralwasser (übrigens nicht prickelnd, sondern still) nennt sich "grünes Becken", weil es mit grünen Kieseln gefüllt ist und das Wasser daher grün ist (sieht ein bisserl aus wie in einem See). So wie Mineralwasser aus der Flasche riecht es nach nichts und fühlt sich sehr gut an. Richtige Fans trinken direkt aus dem Becken, Hygienebewusste schwimmen ein paar Meter bis zum "Ursprung" und trinken - im Wasser stehend - direkt aus der Quelle. Das Chlorwasserbecken hat normale Schwimmbad Temperatur, das Mineralwasserbecken hat frische 21°C (was bei 34°C Hitze wirklich herrlich ist!).

Es gibt ein nettes Schwimmbad Café mit Terrasse und dort gibt es auch die obligatorischen Schwimmbad Pommes Frites (die ich - ich muss es gestehen - wirklich liebe).

Jetzt klingt das alles für den Leser sicher schon sehr fabelhaft und darum muss ich gestehen: nicht nur ich fand es großartig, sondern auch ziemlich viele andere Gäste. Darum sei jedem angeraten unter der Woche hinzufahren oder am Wochenende erst ab 16:00. Die Kernzeiten sind zu meiden.

Ah ja, und das Schönste beim Baden in Bad Vöslau ist das Gefühl! - man fühlt sich wie auf Sommerfrische (und das ist viel schöner, als wenn man auf "Urlaub" ist).

Sour Cherry Pie (Weichseltorte)

Ok liebe Leser. Hier ein Rezept für Mutige. Wer traut sich den Backofen bei 34°C Außentemperatur anzuwerfen? Freiwillige vor! Nicht so zaghaft!

Was soll ich sagen? Ich habe es getan! Es ist wie Extremsport. Hat der Ofen die Küche einmal aufgeheizt und man öffnet das Fenster, dann empfindet man die 34°C draußen als erfrischend.

Wer nun abgeschreckt ist und warten möchte, der sollte bedenken, dass die Zeit der herrlich sauren Weichseln sich ihrem Ende zuneigt und man sich diesen Geschmack keinesfalls entgehen lassen sollte. Mein Paradies duftet und schmeckt eindeutig nach Weichsel (und ein wenig Rhabarber .... ganz nach Jahreszeit). Diese Säure, dieser leicht bittere Geschmack im Abgang..... aiaiaiai, ich liebe es.

Nun gibt es in Österreich leider nicht so viele Weichsel Rezepte, dafür aber im Kazi Land (den USA) haufenweise Sour Cherry Pie. So kommt das Rezept auch aus Amerika, nämlich aus der Washington Post. Die Füllung habe ich noch ein wenig aufgepeppt und sie schmeckt jetzt genialst.

Eine Pie besteht aus besonders butterhaltigem Mürbteig (wodurch sie besonders "flaky" wird) und hat normalerweise einen Boden, eine Füllung und einen Deckel. Den Deckel habe ich weggelassen und stattdessen Herzen aus Teig ausgestochen und die Früchte damit belegt. Während des Backens stellte sich heraus, dass der Deckel wohl doch eine Funktion hat, nämlich dass die Früchte so geschützt vor sich hin schmurgeln können und nicht anbrennen. Ich musste also während dem Backen mit Alufolie hantieren um die Weichseln zu retten (und meine Finger mit 2 Brandblasen zu bereichern ... ich werde wohl nie Hand Model werden). Wer sich das ersparen möchte, der macht einen Teigdeckel drauf.


Sour Cherry Pie (Weichseltorte)
(für 8 Personen, Zubereitungszeit: 30 Min. + 1h Kühlzeit + 30 Min. Backzeit)

Teig:
Mehl
200g Butter, kalt
1/4 TL Salz
+ 6 EL eiskaltes Wasser
  • Mehl, Butter und Salz ganz schnell zu einem Teig verarbeiten bis man eine grob bröselige Masse vor sich hat (dann nicht weiter kneten).
  • Jetzt das eiskalte Wasser löffelweise hinzufügen.
  • Teig teilen und zu 2 Kugel formen, flach drücken, jeweils in Folie einwickeln und mind. 1 Stunde in den Kühlschrank geben.
  • eine Packung Teig aus dem Kühlschrank nehmen und ca. 5 Min. temperieren lassen.
  • Vorsichtig auswalken und eine Kuchenform damit auslegen (bricht der Teig vorher, dann einfach die Stücke in die Form legen und alles gut festdrücken.)
  • Teig bei 200°C ca. 10 Minuten blind backen. Dann Folie und Gewichte entfernen und Weichselfüllung auftragen. Entweder Teigdeckel (aus der zweiten Portion Teig) aufsetzen oder Teig Deko aufbringen.
  • Torte möglichst rasch zurück in den Ofen schieben (damit der Boden nicht durchweicht) und weitere 35 Minuten backen.
Füllung:
1/2 kg Sauerkirschen, gewaschen und entkernt
1/4 TL Zimt
2 EL Grand Manier, (oder Kirschschnaps)
6 EL Zucker
3 EL Maizena (Maisstärke)
  • Alle Zutaten gut vermischen.
Anmerkungen:
  • Falls der liebe Leser kleine Tartletteförmchen hat, kann er natürlich auch Portions Pies herstellen.
  • Zur Pie passt Creme Fraiche oder Vanilleeis.

Montag, 12. Juli 2010

Artischocke mit Orangen-Safran-Dip

Sehr schön habe ich vergangene Woche im Finsteren Stern in Wien diniert. Das ist das Restaurant mit dem romantischsten Gastgarten der Innenstadt (meine Meinung). Auf einem kleinen Platz, den man über verwinkelte Gässchen erreicht liegt das Restaurant unweit des Judenplatzes. Man sitzt unter den dicken Ästen eines uralten Baumes, ab und zu kommt ein Fiaker vorbei, das Licht wird nur von den Kerzen am Tisch gespendet. Die Karte ist sehr klein und das Service - man muss es leider sagen - etwas chaotisch. Dennoch eine Freude dort zu essen. Und ebendort habe ich auch dieses fabelhafte Gericht kennengelernt: Artischocke mit Orangen Safran Dip. Ich liebe Artischocken ja und finde es sehr gemütlich sich am Abend eine solche zu teilen, weil es so gesellig ist.

Der im Finsteren Stern servierte Orangen Safran Dip war besonders fein, weil so fruchtig sommerlich und durch den Safran mit diesem typischen besonderen Geschmack hinterlegt.

Für Artischocken Neueinsteiger: man zupft sich Stück für Stück die Blätter aus der gekochten Artischoke und zieht das Fruchtfleisch vom unteren Ende ab. Hat man mal alle Blätter ausgezupft, dann bleibt der Artischockenboden über (zuerst muss das Heu der Artischocke entfernt werden), den man dann mit Messer und Gabel isst. Unbedingt darauf achten, dass einem keine alten vertrockneten Artischocken angedreht werden. Sie sollte grünlich-violett sein und gesund aussehen.


Artischocken mit Orangen-Safran-Dip
(für 2 Personen, die sich mögen, Zubereitungszeit: 45 Minuten inkl Kochzeit)

1 Artischocke
Saft einer Zitrone

Dip:
1 Dotter (sehr frisches Ei)
1/2 TL scharfer Senf (Dijon)
120 ml Sonneblumenöl
1 TL abgeriebene Schale einer unbehandelten Orange
4 EL Orangensaft
1/4 TL Safran
Salz

Zuerst die Artischocke zubereiten:
  • Die härtesten äußeren Blätter entfernen.
  • Die Artischocke auf eine Tischkante legen, so dass der Stiel übersteht. Blüte festhalten und Stiel so abbrechen, dass einige der harten Fasern, die ins Herz führen, mitentfernt werden.
  • Mit einer Schere die Blattspitzen und mit einem scharfen Messer die Spitze der Blüte abschneiden.
  • Die Blätter vorsichtig aufbiegen, die inneren Blätter herausdrehen und mit einem großen Löffel das faserige Heu (die Blütenfäden) vom Artischockenboden entfernen.
  • Artischocke in einem großen Topf Wasser mit Saft einer Zitrone 45 Minuten kochen.
  • Artischocke aus dem Wasser heben und zusammen mit dem Dip servieren.

Für den Dip:
  • Dotter mit Senf, Zitronensaft, Orangenschalen und Salz in eine kleine Schüssel geben.
  • Mit dem Schneebesen verrühren und jetzt immer weiterrühren während man beginnt langsam einige Tropfen Öl hinzuzufügen. Immer weiter rühren. Ganz langsam kann man dann zu einem dünnen Ölstrahl übergehen und immer weiter rühren. Die Sauce dickt plötzlich ein und wird weisslich.
  • Parallel den Safran in 1 EL warmes Wasser legen und 10 Minuten stehen lassen. Dadurch gibt er seine Farbe ab.
  • Safran und Orangensaft unter die Mayonnaise rühren. Nach Geschmack noch etwas gepressten Knoblauch hinzufügen.
  • Sofort einkühlen und schnellstmöglich verbrauchen.
Anmerkungen:
  • Die Garzeit kann je nach Größe der Artischocke variieren. 45 Minuten sind das Maximum, bei kleinen Artischocken also dementsprechend weniger Zeit einkalkulieren.

Freitag, 9. Juli 2010

Sommer in Wien - Baden in Greifenstein

Blick auf Burg Greifenstein

Der Sommer hat begonnen und einen nicht unerheblichen Teil davon werde ich in Wien verbringen. Darum gibt es ab jetzt die Rubrik "Sommer in Wien", wo ich über Veranstaltungen, Oasen & Co berichten werde.


Bei brütender Hitze starte ich gleich mal mit einem Schwimmtipp. Zuerst ein Bekenntnis: Ich bin kein Schwimmbad Fan. Wo andere bei Action, Volleyball und Geschrei ganz aus dem Häuschen geraten, werde ich ganz nervös. Bei Hitze will ich meine Ruhe und nichts ist so schlimm wie ein überlaufenes Becken. Aus diesem Grund besuche ich Wiens Freibäder nur in den Abendstunden wenn alle anderen nach Hause gehen. Am Liebsten das Neuwaldegger Bad, weil dort der Charme (aber leider auch die Preise) unübertroffen ist und es die besten gefüllten Paprika gibt.

Diesen Sommer möchte ich aber die wilden Geheimtipps testen.

Auf Alex' Tipp hin sind wir nach Greifenstein gefahren. Greifenstein liegt in der Nähe von Klosterneuburg an der Donau (ca. 30 Min. von Wien Zentrum). An einem stillen Donauarm kann man sich seine eigene kleine Bucht suchen und von dort aus direkt ins Wasser steigen. Wer es lieber gesellig hat, der wählt sich einen besser besuchten Strandabschnitt. Wobei Strand übertrieben ist, denn Sand gibt es hier keinen, nur grüne Rasen Strände. Man bringt sein eigenes Picknick mit oder lässt sich in einem der Ufergasthäuser mit zünftiger österreichischer Kost versorgen. Nur die wenigsten schreckt ein Schnitzel bei 33°C ab.
Sehr lauschig und kein Eintritt.

ja es gibt auch eine Mini Fähre



Montag, 5. Juli 2010

Limettentörtchen

Let the sunshine in! Let the Limettentörtchen in!

Der Tangoero schwärmt schon immer von Key Lime Pie. Vor einiger Zeit schon hat er sie im sonnigen Florida gegessen und nie vergessen. Ich recherchiere also und stelle fest, dass es ein großes Handicap gibt, möchte man Key Lime Pie in Österreich genießen: Weit und breite keine Key Limes oder auch Meyer Lemons. Ich greife also auf die gemeine Limette zurück. Hinzukommt, dass die wahre Pie noch ein Baiser Häubchen krönt. Infolge der Hitze verzichte ich auch auf dieses.

Anders als zum Beispiel französischen Zitronentörtchen, die eine komplizierte Füllung vorsehen, ist die Key Lime Füllung sehr simpel und basiert auf Kondensmilch. Ein Produkt das auch in Südamerika sehr gerne und oft verwendet wird, und bei uns fast verschwunden ist. Im Supermarkt muss man nachfragen und sonst findet man es im Asia Geschäft.

Das Limettentörtchen schmeckt hervorragen. Laut Tangoero nicht mit dem Exemplar aus Florida zu vergleichen (war ja klar), aber dennoch genial.

Also Dekoration würden sich auch selbstkandierte Limettenscheiben anbieten. Da es am Sonntag 33°C und es schon eine Überwindung war den Backofen einzuschalten .... erschien mir Kandieren unmöglich und die Beerendeko ohnehin viel sommerlicher.


Limettentörtchen
(für 7 Törtchen, Zubereitungszeit: 1h (entsprechend mehr Zeit wenn man nicht ausreichend Förmchen hat und diese mehrfach verwenden muss)

Teig:
125g Butter
150g Mehl
4 EL Vollkornmehl
2 EL Zucker
1 Prise Salz

Füllung:
1 Dosenmilch (=400ml oder 14oz)
150ml Limettensaft (ca. 5 Limetten KEINE Zitronen)
2 Dotter
  • Alle Teigzutaten schnell zu einem bröseligen Teig verarbeiten.
  • Alle Zutaten für die Limettencreme gut verrühren.
  • Teig in Tartelette Förmchen drücken, den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen und Blind (also mit Backpapier belegt und mit getrockneten Bohnen belegt) ca. 10 Minuten backen.
  • Dann Bohnen und Backpapier entfernen und stattdessen das Teigschälchen mit Limettencreme befüllen.
  • Törtchen nochmals 10 Minuten backen. Die Zitronencreme sollte nicht braun werden.

Anmerkungen:
  • Wer keine Tartelette Förmchen besitzt, der macht einfach eine große Tarte (Durchmesser 24cm) und serviert sie in Stücken.
  • Ich habe schon einmal ein ähnliches Rezept vorgestellt: Zitronentarte. Für diese ist eine etwas kompliziertere Füllung notwendig, die nicht ganz so cremig, aber genauso reizvoll ist. Auf dem Photo - das damals leider nicht sehr hübsch geworden ist - sieht man wie wichtig es ist, dass die Creme nicht braun wird.

Sonntag, 4. Juli 2010

Großer Buchstein (Gesäuse)

Panorama auf Planspitze und Hochtor

Zustieg

Nach einer langsam angelaufenen Saison ruft der Berg nun endlich nicht mehr umsonst. So konnten wir ein Wochenende am Großen Buchstein im Gesäuse (Steiermark) verbringen. Wie die Wiener halt so sind - obwohl ich die einzige "richtige" Wienerin war - sind wir am Samstag erst um 14:00 in Wien losgefahren, da es an diesem Tag nur den Aufstieg zum Buchsteinhaus zu bewältigen galt. Nach vielen Serpentinen erreichten wir endlich den Talort Gstatterboden, wo wir das Auto parkten und den Aufstieg zur Hütte begannen. Durch die vielen Regenfälle war alles wunderbar grün und es blühte wie verrückt. Ich überlege in Zukunft ein Pflanzenbestimmungsbuch mitzunehmen, denn im Moment kann ich zu den Blumen nur sagen: viele waren es und bunt haben sie ausgeschaut.

Nach gemütlichem Gehen kamen wir 3h später auf der frisch eröffneten Hütte (Eröffnungswochenende) an. Die alte Hütte wurde letztes Jahr abgetragen und vollständig neu errichtet. Aus diesem Grund roch es ganz wunderbar nach Holz, die Wände waren sauber und die Schlafräume (Lager) richtig jungfräulich. Einziger Nachteil war, dass die Sanitärenanlagen noch nicht funktionierten, weswegen es keine Waschmöglichkeit gab und die etwa 100m entfernte Wassertoilette (kein Plumpsklo!!!!) benutzt werden musste. Zur Toilette noch ein Wort: Sieht von außen aus wie ein Plumpsklo, ist innen sehr komfortable und verfügt über riesige Panoramafenster durch die man das Bergpanorama genießen kann.

Tags darauf bestiegen wir den Großen Buchstein. Die Damen via den Normalweg (Klettersteig I) und die Herren über den Wengerweg (Klettersteig II). Nach anfänglicher schlechter Sicht, klarte es dann gegen Mittag auf und wir konnte das fabelhafte Panorama ins Ennstal und auf die Gipfel des Gesäuse genießen. Nach dem Zustieg (1h) dauert der Gipfelsturm ca. 1h, bergab ging dann deutlich schneller. Zurück bei der Hütte zog sich der Abstieg dann leider ganz gewaltig.

Eine sehr empfehlenswerte Tour.

Luxus Toilette


auf dem Plateau des Großen Buchstein





Freitag, 2. Juli 2010

Calzoni (gefüllte Teigtaschen)

Kleine feine Dinge braucht es, die man mit ins Freibad nehmen kann und dann ebendort faul unter einem Baum liegend verzehren kann. So wie diese Calzoni, die man bequem am Vorabend bäckt. Die Füllung kann man nach Lust und Laune variieren: Thunfisch mit Kapern, Ricotta mit Rohschinken, Tomate mit Artischoken, Schafkäse und Gemüse. Ganz wie man möchte. Es ist nur darauf zu achten, dass die Füllung nicht zu feucht ist, weil sie sonst aus der Teigtasche fließt.

Ich für meinen Teil werde diese Calzone im Neuwaldegger Bad genießen und zwar vor 16:00. Denn dann spielt um 16:00 Deutschland gegen Argentinien und da ist keine Zeit für schwimmen oder kochen.


Calzoni (gefüllte Teigtaschen)
(für 8 kleine Calzoni; Zubereitungszeit: 35 Min. + 1h Ruhezeit + 30 Min. Backzeit)

Teig:
1/2 Pkg Trockengerm
200 g Mehl
125ml Wasser
2 EL Öl
1/4 TL Salz
Prise Zucker

Füllung:
250ml Dosentomaten, geschält und gestückelt
1 TL Oregano, getrocknet
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
50g Schinken, klein geschnitten (oder Salami)
70g Mozzarella, klein gewürfelt
1/4 Paprika, klein gewürfelt
3 Champignons, klein gewürfelt
5 Oliven, schwarz, fein gehackt
1 TL Kapern, fein gehackt

1 Dotter + 1 EL Öl (zum Bestreichen der Calzoni)
  • Trockengerm mit Mehl mischen, restliche Teigzutaten hinzufügen, fest verkneten und 1h an einem warmen Ort gehen lassen.
  • Tomaten, Oregano und Knoblauch 5 Minuten köcheln und abkühlen lassen.
  • Alle anderen Zutaten einrühren.
  • Pizzateig nochmals durchkneten, achteln, jeweils zu Kugeln rollen, diese ausrollen, die Hälfte mit Füllung belegen, andere Hälfte überklappen und Enden fest zusammendrücken.
  • Eidotter und Öl verrühren und die Calzoni damit bestreichen.
  • Teigtaschen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und bei 220°C etwa 20 Min. backen.
Anmerkungen:
  • Der Germ kann je nachdem was vorhanden ist auch nur frischen Germ ersetzt werden.
  • Wenn es schnell gehen muss, kann man auch fertigen Pizzateig verwenden.