Dienstag, 31. August 2010

Bretagne

Einige wunderschöne Tage habe ich Ende August in der Bretagne (bret: Breizh) verbracht. Düst man mit einer rasanten Fahrerin im Twingo durch die Bretagne, so ist man ein wenig an Irland oder Schottland erinnert. Am besten hat mir die Kargheit bei Ebbe gefallen. Da zieht sich das mehr kilometerweit zurück und zurück bleibt eine verlassene Landschaft, die leer und schön zugleich ist.

Ein Muss ist der Besuch der Enclos. Dabei handelt es sich um umfriedete Pfarren, die man durch ein imposantes Triumphtor betrat. Innerhalb der Mauer findet sich die Kirche, das Beinhaus und der "Calvaire". Der Calvaire ist besonders beeindruckend und nicht unbedingt mit einem Kalvarienberg gleichzusetzen. Es handelt sich um Steinplastiken auf einem Granitsockel, die verschiedene Szenen aus dem Leben Christi, aber auch andere mystische und belehrende Szenen darstellen. Einfach gesagt: Als im 16. Jhdt. die Alphabetisierung noch in den Kinderschuhen steckte, wurden dieser Calvaire von Priestern zur Vermittlung von kirchlichem Wissen verwendet. Der Stil der Darstellungen war von politischen Ereignissen der Zeit geprägt. Befand man sich z.B. gerade im Krieg gegen den König von Frankreich, so wurden alle "Bösen" als französische Soldaten dargestellt.

Und kulinarisch? Kulinarisch ist die Bretagne die Heimat von Crêpe und Galette und denen haben wir ausführlich gefröhnt. Ich bin diesbezüglich wieder zur Puristin geworden und bevorzuge im Moment Ei-Käse-Tomate.


Hortensien, die Blume der Bretagne

Adieu, ihr treuen Wanderschuhe!

Wunderschöne Algen, die in der Bretagne auch gegessen werden (z.B. Algoplus)

Familienstrandurlaub in der der Bretagne: frisch, fröhlich und bunt

Côte de Granite Rose

Ebbe auf der Ile de Brehat

Viaduct in Morlaix

Kreuz im Enclos Saint-Thégonnec

Calvaire in Guimiliau


Eingangstor/Triumphtor mit Stolperschwelle in Lampaul-Guimiliau

Himmel über der Île de Bréhat

Risonno

Zweimal pro Jahre räume ich alle Vorratsschränke auf und bin jedesmal begeistert was sich da so findet. Nach erfolgter Sichtung komme ich meistens zum Schluss, dass eine Ordnung nach Ablaufdatum sinnvoll wäre. Was sich da nicht immer alles in den Winkeln versteckt. Mache ich natürlich trotzdem nicht. Dafür muss ich dann die vor kurzem abgelaufenen oder demnächst ablaufenden Lebensmittel ganz schnell aufbrauchen. Gestern bin ich auf etwas Großartiges von Sonnentor gestoßen. Das „Risonno – Sonnenkuss“ habe ich im obersten Fach, ganz hinten, in der linken Ecke gefunden. Es handelt sich um eine Art Risotto auf Basis von Einkorn (und nicht von Reis).


Einkorn ist ein uraltes Getreide, „Risonno“ eine Mischung von Einkorn und Gewürzen. Die Variante „Sonnenkuss“ ist mit Curry gewürzt und mit getrockneter Mango, Ananas und Karotten verfeinert. Das Risonno wird einfach in 1 EL Öl angeschwitzt und dann mit Wasser 20 Minuten geköchelt. Fertig. Natürlich ohne Geschmacksverstärker und Co. Sonnentor empfiehlt gebratenes Huhn dazu zu servieren. Ich habe das Risonno einfach so als Hauptspeise genossen, dazu noch ein wenig Mango Chutney und einige frisch aufgeschnittene Sommertomaten.

Und jetzt verrate ich noch: Mein Risonno hat auch 6 Monate nach dem Ablaufdatum großartig geschmeckt. Trotzdem empfehle ich den lieben Lesern es nicht hinten im Küchenkastl zu vergessen.

Mittwoch, 18. August 2010

Gazpacho mit Chaat Masala

Die Gazpacho Zeit ist fast vorüber und das ist schade, denn eigentlich gibt es jetzt erst richtig reifes Gemüse für diese köstliche Sommersuppe. Ich bereite sie heuer am Liebsten mit Chaat Masala zu. Das ist eine indische Gewürzmischung, die unter anderem aus getrocknetem Mangopulver, Kreuzkümmel, Koriander und Chili besteht. Die Gazpacho bekommt dadurch einen besonderen Twist und ist auch an kühleren Tagen bekömmlich weil sie durch die Gewürze nach den 5 Elementen wärmend wirkt.

Chaat Masala mischt man sich entweder selbst oder man erwirbt bei Babettes eine Dose. Mit der kommt man recht lange aus. Und das Chaat Masala eignet sich nicht ausschließlich nur für Gazpacho, sonder hat viele andere Einsatzmöglichkeiten.

.... diese Suppe eignet sich auch großartig für heiße Tage in Tennessee....


Gazpacho mit Chaat Masala
(für 4 Personen als Vorspeise; Zubereitungszeit: 25 Min.)

5 Tomaten
1 Selleriestange (1 Stange, nicht das ganze Büschel)
1 Salatgurke (jetzt im Sommer auch 2 frische Feldgurken), entkernt
1 Paprika
1 TL Salz
2 TL Chaat Masala
2 EL Olivenöl
¼ l Wasser
1 Semmel, geachtelt und 10 Minuten in Wasser eingeweicht
4 EL Naturjoghurt, optional
Obstessig, z.B. Apfel-, Marillen oder Quittenessig
  • Alles Gemüse grob zerteilen und in einen hohen, schmalen Topf geben.
  • Alle anderen Zutaten (bis auf den Essig) hinzufügen und mit dem Stabmixer purieren.
  • Mit Essig und Salz abschmecken.
  • Kalt servieren.
Anmerkungen:
  • Wer kein Chaat Masala zur Verfügung hat, der gibt reichlich frisches Basilikum und Pfeffer in die Suppe.
  • Wer einen Standmixer hat, der verwendet diesen.

Dienstag, 17. August 2010

Einfache Maissuppe

Gestern schreibe ich noch verträumt über warme Abende und leichte Desserts und schon regnet es am Nachmittag und die Kälte bricht so über Wien herein, dass ich mich in meinen kurzen Hosen vor lauter Ganslhaut nicht retten kann.

Davon abgesehen war diese Ganslhaut gestern eigentlich sehr erfrischend, denn den restlichen Tag hatte ich in der Küche beim jährlichen Einkochen verbracht. Ich nenne das "Canning Experience 2010". Voller Vorfreude bestelle ich jedes Jahr diverse Schraub- und Weckgläser und bin ganz aufgeregt vor dem großen Einkochtag. Jedes Jahr vergesse ich (oder verdänge ich) welch mühevolle Arbeit das ist. Heuer habe ich Ketchup aus 6kg Tomaten, Marillenröster und Zwetschkenröster hergestellt. Herrlich, wenn man im Winter ein Weckglas öffnet und sich der Duft nach frischem Zwetschkenröster im Raum verbreitet! Nun ja, es dauerte 5h und ich war ziemlich geschlaucht. So kam die Abkühlung auf der Straße eigentlich ganz gut. So gut und erfrischend, dass ich zurück zu Hause noch schnell Evas grandiose Chevre Feigen und anschließend meine grandiose (und sehr simple) Maissuppe kochte.

Diese Maissuppe ist eigentlich ein Heilmittel. Einzusetzen bei Kälte, Traurigkeit, Winter-, Ehe-, Finanz- und Freundschaftskrise. Ruck-zuck zubereitet und wer so gar keine Zeit hat (oder im Winter keinen frischen Kukuruz) der greift einfach auf feinen Dosenmais zurück.


Einfache Maissuppe
(für 3 Personen; Zubereitungszeit: 35 Minuten, mit Dosenmais 20 Minuten)

3 Maiskolben (oder 1 Dose Mais)
1/4l Milch (Fettgehalt nach Belieben)
1 EL Butter
Salz, Pfeffer, Chilipulver (oder scharfes Paprikapulver)
  • Maiskolben in Wasser 15 Minuten kochen.
  • Maiskolben aus dem Wasser fischen und mit einem scharfen Messer die Körner abschneiden.
  • Körner mit der Milch und der Butter in einen Topf geben und weitere 15-20 Minuten kochen.
  • Mit dem Pürierstab bis zur gewünschten Konsistenz pürieren und mit Salz und Pfeffer würzen.
  • Beim Anrichten mit wenig Chilipulver bestreuen.
  • Chilipulver zur Verfügung stellen, damit sich jeder nach Geschmack nachwürzen kann.
Anmerkungen:
  • Wem die Suppe zu dickflüssig/breiig ist, der verdünnt sie noch mit etwas Milch oder Wasser.
  • An gaaaanz kalten Winterabenden fügt man der Milch noch 4 EL Obers bei.
  • Chili kann man auch weglassen.

Montag, 16. August 2010

Rosé-Rosen Gelee mit Waldhimbeeren und Vanilleobers

Puh, jetzt oder nie denke ich mir und veröffentliche noch schnell ein Dessert für warme Tage. Wer weiß wie oft diese uns heuer noch beschieden sein werden. Die Sonne steht schon recht schräg am Himmel und strahlt mit diesem warmen Licht, das den Spätsommer so schön macht.

Vereint man an einem solchen (magischen) Abend eine kleine Runde an Freunden bei sich um sich an feine Speisen und guter Unterhaltung zu erfreuen, dann ist diese Nachspeise ein wunderbarer Schlusspunkt für ein reichhaltiges Essen: Rosé-Rosen Gelee. Die Geschmackskomponenten sind Roséwein und Rosenwasser, die das Gelee hübsch-rosa färben. Dazu garniert man frische, kleine, aromatische Waldhimbeeren und Vanilleobers. Die Nachspeise ist von der Variation der Texturen spannend: Gelee, frische Frucht, und cremiges Schlagobers.

Jedenfalls ist es ein Hingucker, der sich gut vorbereiten lässt. 5 Min. köcheln reichen, der Rest entsteht im Kühlschrank und bei Tisch sieht es wunderhübsch aus.


Rosé-Rosen Gelee mit Waldhimbeeren und Vanilleobers
(für 6 Personen, Gelee: 10 Min. + Schlagobers 5 Min. + 3h Kühlzeit + Anrichten 5 Min.)

500ml Roséwein, fruchtig
3 EL Rosenwasser
1 EL Zucker
6 Blatt Gelatine

200g Himbeeren
200ml Schlagobers
1 EL Zucker
1 Vanilleschote, ausgekratzt

Gelee:
  • Roséwein und Zucker verrühren und 3 Minuten köcheln.
  • In der Zwischenzeit Gelatine in kaltes Wasser einlegen.
  • Roséwein vom Herd nehmen und Rosenwasser einrühren.
  • Gelatine gut ausdrücken und im warmen Wein auflösen und gut verrühren.
  • Gelee in eine Kastenform füllen, etwas abkühlen lassen und dann in den Kühlschrank stellen.
Vanilleobers:
  • Vanilleschote auskratzen und Pünktchen mit dem Zucker zum Schlagobers in eine Rührschüssel geben.
  • Schlagobers cremig schlagen.
Anrichten:
  • Gelee in Würfel schneiden.
  • Gelee zusammen mit den Beeren in Dessertschalen anrichten.
  • Ein Nockerl Schlagobers darauf setzen.
  • Eventuell mit Minze oder Zitronenmelisse dekorieren.
Anmerkungen:
  • Das Gelee kann einige Tage im Vorhinein zubereitet werden, dann dauert die Zubereitung am Tag selbst nur 10 Minuten.

Eierschwammerl mit geräuchertem Paprika

Eierschwammerl. Nach einem Artikel über Schweinezucht in meinem geliebten Brand Eins steht jetzt die nächsten Wochen mal wieder kein Fleisch auf dem Speisezettel. Wieder einmal wird mir klar, dass die Fakten für eine fleischarme Ernährung sprechen und der Sonntagsbraten schon seine Berechtigung hat (und zwar am Sonntag). Was hat das alles mit diesem Rezept zu tun. Nun ja, auch wenn ich beim Fleisch reduziere, so möchte ich dennoch auf gewisse wundervolle Aromen nicht verzichten. Dazu gehört auch der Geschmack nach Geräuchertem. Vegetarisch kann man sich diesen beispielsweise durch geräucherten Käse (Scamorza und Co.) holen oder man greift auf spanisches, geräuchertes Paprikapulver zurück.
Ich habe die Eierschwammerl einfach so und ohne Beilage genossen. Wer eine „gscheite“ Mahlzeit vorzieht, der serviert sie beispielsweise über Nudeln oder mit Brot.


Eierschwammerl mit geräuchertem Paprika
(für 2 Personen; Zubereitungszeit: 30 Minuten)

500g Eierschwammerl
1 Zwiebel, weiss, fein gehackt
1 Öl (oder Butter)
1/8l Weisswein
1 große Tomate
½ Knoblauchzehe
½ TL geräuchertes Paprikapulver
Salz, Pfeffer, Petersilie gehackt
  • In einer Pfanne das Öl/Butter erhitzen und Zwiebel darin anrösten.
  • Mit Weißwein ablöschen und Wein vollständig reduzieren lassen.
  • Eierschwammerl, Knoblauch und Tomate hinzufügen und Deckel auf Pfanne setzen.
  • 2 Minuten warten und dann erst den Deckel wieder abnehmen und umrühren. In dieser Zeit lassen die Eierschwammerl kräftig Flüssigkeit austreten.
  • Weitere 3 Minuten garen lassen und gelegentlich umrühren.
  • Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver würzen.
  • Vorm Servieren mit Petersilie bestreuen.
Anmerkungen:
  • Die Eierschwammerl sollten nicht zu lange gegart werden, da sie sonst "lätschert" werden. Sie sollten die Form und ein wenig Biss bewahren.

Freitag, 6. August 2010

Le Moeulleux - Schokoladenkuchen

Eva hat mir zum Geburtstag ein wirklich fabelhaftes französischen Kochbuch "Le Gâteau au Chocolat" geschenkt. Darin dreht sich alles um den Schokoladenkuchen. Der Zugang des Autors ist fast schon chemisch. Das Büchlein enthält nur 15 Rezepte, aber diese beinhalten genaueste Erklärungen und beleuchten verschiedenste Aspekte dieser Kuchen.

Unter anderem findet sich auch untenstehendes Schokoladenkuchenrezept. Auf Französisch heißt es "Moelleux" was soviel wie weich oder mollig bedeutet. Innen ist der Kuchen also recht weich. Das liegt an der hohen Butter- und Schokoladenmenge. Außen wiederrum bekommt er eine feine Kruste. Diese ist auf die hohe Zuckermenge zurückzuführen.

Insgesamt ist es ein Kuchen von dem man nicht allzuviel isst. Nicht weil er nicht gut schmeckt! Oh nein! Er ist köstlich! Sondern weil er sehr kakaoig und intensiv ist. Eigentlich sollte es ihn nur auf Verschreibung in der Apotheke geben.

Darum sollte man auch wirklich nur ein kleines Stück servieren. Zum Beispiel zum Café nach dem Essen. Richtig dekadente Menschen geben noch einen kleinen Tupfer ungesüsstes Schlagobers drauf und garnieren mit einer reifen Sommerhimbeere. Das schmeckt dann unbeschreiblich gut.


Le Moeulleux - Schokoladenkuchen
(für 25cm Springform, Zubereitungszeit: 20 Minuten + 20 Minuten Backzeit)

200g Schokolade, 70% Kakao
200g Butter
200g Zucker
30g Mehl
5 Eier
Prise Salz
  • Backrohr auf 190°C vorheizen.
  • Schokolade und Butter bei geringer Hitze in einem Topf schmelzen (am besten über einem Wasserbad).
  • Dotter mit Zucker cremig weisslich aufschlagen.
  • Eiklar und Salz zu einem festen Schnee schlagen.
  • Schokolade und Butter gut verrühren und auf Körpertemperatur abkühlen lassen (hält man den Finger in die Masse sollte man keine Wärme spüren).
  • Mehl in Schokolade-Butter einrühren.
  • Eigelb Masse zur Schokolade geben und gut verrühren (ist die Schokolade noch zu heiß, so stocken die Dotter. Das ist nicht gut.)
  • Schokoladen-Eigelb Masse auf den Eischnee stürzen und vorsichtig verrühren.
  • Teig in eine mit Backpapier ausgekleidete Springform geben (25cm Durchmesser).
  • Bei 190°C etwa 20 Minuten backen.
Anmerkungen:
  • Dieser Schokoladenkuchen schmeckt auch am nächsten Tag sehr gut.
  • Keinesfalls Milchschokolade verwenden.

Mittwoch, 4. August 2010

Sommer in Wien - Club Heuriger


Die Luft war so schwül, dass man sie mit einer großen Schere hätte zerschneiden können. Trotzdem setzten wir uns am Abend ins Auto um auf den Wiener Nussberg zu fahren. Dort ganz oben, wo man diesen grenzgenialen Rundumblick über Wien hat, die Sonne untergehen sieht und dann auf die Lichter der Stadt hinunterschauen kann, dort haben sich 3 Weingüter etwas wunderbares einfallen lassen.


Dreimal diesen Sommer schließen sich das Rote Haus, der Mayer am Pfarrplatz und das Weingut Hajszan zusammen und laden in die Buschenschank von Hajszan. Die Buschenschank, die Mitten zwischen den Rebstöcken sitzt ist winzig und dient nur zum Abholen der Brettljause. Dann wählt man sich noch ein feines Glas Wein und geht sodann nach draußen, wo Tische, Bänke und Sofas im Gras zwischen den Reben stehen. Die ganze Szene wird schön beleuchtet und es legen an jedem der (leider nur) drei Abende verschiedene DJs auf. Radio Superfly und die Flex DJs haben uns bereits die Ehre gegeben.


Am Mittwoch den 11. August gibt es das Event ein letztes Mal und diesen Tag sollte man sich gleich mal in den Kalender schreiben. Musikalisch wird dann Radio 88.6 das Sagen haben, was ein krasser Gegensatz zum bisher gehörten ist, aber jedenfalls für einige Überraschungen steht.


Noch einige Details: Von Nussdorf (Endstation D) gibt es einen regelmäßigen Shuttle. Zu Fuss ist es ein ziemlicher Hatscher. Los geht es ab 19:00 und der Andrang ist groß. Wer also ein nettes Plätzchen möchte, der sollte rechtzeitig kommen! (Außerdem ist der Sonnenuntergang so schön).


Und wer jetzt insgeheim denkt, dass er eh keine Musik mag, der kann die Buschenschank immer von Donnerstag bis Sonntag ganz traditionell genießen.

Adresse: Eichelhofweg, 1190 Wien

Sonntag, 1. August 2010

Weinbeisserei


Im Kamptal in der Ortschaft Mollands liegt die Weinbeisserei. Ein Heuriger der von zwei Brüdern betrieben wird. Der eine hat bei Lisl Wagner-Bacher in Mautern Koch gelernt, der andere ist begeisterter Weinbauer. Da lag es nahe sich zusammenzutun und das Ergebnis ist die Weinbeisserei. Moderne Architektur thront auf einem Hügel und lädt dazu ein von der Terrasse ins Kamptal zu schauen.


Location und Essen sind wunderbar. Man is(s)t regional verbunden. Die Lieferanten des Hauses werden namentlich genannt und die daraus zubereiteten Speisen sind bodenständig und saisonal. Hasenkeule auf Polenta für ihn, Kräutersalat mit Schaf Frischkäse und Traubenkernöl für mich. Dazu sehr gutes Brot. Danach ein unglaublich guter Topfen-Marillen Strudel der eigentlich mehr einem Soufflé ähnelte und so schnell weg war, dass ich kein Photo machen konnte.


Ab nach Mollands.

Marillen Ingwer Muffins

Also, ich wollte es nicht in die Überschrift schreiben um den Leser nicht abzuschrecken. Und auch jetzt schreibe ich es nur ganz verzagt und hoffe, dass ihr nicht wegklickt: Dieser Muffin ist fast Vollkorn.

Schweigen. Ist noch jemand da? Liest noch jemand weiter? Also, die Sache ist diese: Ich finde Vollkorn ja super. Backe meine Brote mit großem Vollkornmehl Anteil. Finde Vollkornnudeln richtig lecker. Aber outen will ich mich nicht, denn es gibt ja soviele Vorurteile und würde ich versuche sie aus dem Weg zu räumen, dann hätte ich vom vielen Argumentieren wohl Blasen an den Fingerspitzen.

Jetzt gibt es aber dieses großartige neue Kochbuch von dem einige vielleicht schon gehört haben. Es heißt "Good to the Grain" und ist derzeit leider nur auf Englisch verfügbar. Kim Boyce (die Authorin) hat eine Auswahl an wirklich tollen Rezepten zusammengestellt, die alle auf Vollkornmehlen basieren. Klingt langweilig, schmeckt großartig. Untenstehendes Rezept ist aus ihrem Buch und wird eigentlich mit Pfirsich gemacht. Aus Mangel an Pfirsichen habe ich es mit Marillen zubereitet.

Wer kein Hafermehl bekommt: In Biosupermärkten und Reformhäusern kann man Hafer einfach so kaufen und mahlen lassen. Kostet nicht extra.


Marillen Ingwer Muffins
(für 9 Muffins, Zubereitungszeit 1h)

100g Hafermehl
Mehl, universal oder glatt
Vollkornmehl (ich habe Dinkelmehl genommen)
1 TL Backpulver
1 TL Natron (steht im Supermarkt bei den Gewürzen)
3/4 TL Salz

1 Pfirsich, oder 3 Marillen
1 EL Butter
1 TL Honig

180ml Milch
120ml Sauerrahm
100g Butter, geschmolzen und abgekühlt
1/2 TL frischer Ingwer, gerieben
1 EL kandierter Ingwer, gehackt
100g Zucker
1 Ei
  • Backrohr auf 180°C vorheizen.
  • Marillen entkernen und achteln.
  • Butter und Honig in einem Topf schmelzen und Marillen darin 5 Minuten schmurgeln bis sie schön weich sind. Beiseite stellen.
  • In einer Schüssel alle trockenen Zutaten vermengen.
  • In einer weiteren Schüssel alle feuchten Zutaten vermengen.
  • Trockene Zutaten zu den feuchten kippen und kurz verrühren. Nicht zuviel rühren! Grobes Vermengen reicht aus.
  • Muffinblech mit Muffinförmchen auslegen und mit Teig befüllen.
  • Auf jeden Muffin 2-3 Marillenscheiben verteilen und leicht andrücken. Übrigen Marillensaft auf den Muffins verteilen.
  • Muffins 20-25 Minuten backen.
  • Aus dem Muffinblech nehmen und auf einem Rost auskühlen lassen.
Anmerkungen:
  • Muffins schmecken am Backtag am besten.
  • Man kann auch gewürfelte Marille in den Teig geben.