Dienstag, 31. Mai 2011

Löwenzahnsalat

Ja, es ist spät für den Löwenzahn von der Blumenwiese. Dieser schmeckt schon zu bitter und eignet sich nicht mehr für den Salatgenuss. Aber Italiener und Franzosen zeigen uns wie's geht und ziehen ihren Löwenzahn seit langem abgedeckt mit wenig Sonne, weswegen er nicht bitter wird.
Einen solchen habe ich im Geschäft ergattert und in Erinnerung an den herrlichen Löwenzahnsalat in der Pfalz zubereitet. Schmeckt sehr gut.

Übrigens: ich habe keine Ahnung von Löwenzahn. Möglicherweise ist die Zubereitungsart mit Waschen und Einweichen also ganz falsch. Das Ergebnis spricht jedenfalls für mich.



Löwenzahnsalat mit Kartoffeln und Speck
(für 2 Personen, Zubereitungszeit: 20 Min.)

2 Handvoll Löwenzahnblätter
2 Scheiben Speck, dünn
250g Kartoffel, speckig
1 kleine rote Zwiebel, fein gehackt
4 EL Apfelessig
3 EL Rapsöl
Salz, Pfeffer
  • Kartoffeln schälen und in Salzwasser kochen.
  • Löwenzahn warm waschen und dann das Blättrige von dem Röhrligen trennen. Das Blättrige in Streifen schneiden und diese nochmals in lauwarmes Wasser legen (das entfernt angeblich die Bitterstoffe, vielleicht kann man die Röhrchen auch essen, ich habe sie für bitter befunden).
  • In der Zwischenzeit den Speck in einer Pfanne mit einem Esslöffel neutralem Öl knusprig anbraten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und dann grob hacken.
  • Marinade aus Apfelessig, roten Zwiebel Würfelchen, Salz und Pfeffer anrühren. 2 Minuten stehen lassen und dann das Rapsöl einrühren.
  • Kartoffel in dicke Scheiben und diese dann in Würfel schneiden. Kartoffelwürfel und Marinade vermischen. Speck drüber streuen und Löwenzahn unterheben.
Anmerkungen:
  • Dieser Löwenzahnsalat ist geschmacklich eine heimelige Angelegenheit weswegen ich die Verwendung von Apfelessig empfehle.
  • Anstelle von Rapsöl kann man auch Sonnenblumenkernöl verwenden. Von Olivenöl rate ich ab.
  • Der Salat schmeckt lauwarm am besten.
  • An einem sonnigen Frühsommerabend passt ein Grüner Veltliner ganz fabelhaft zu diesem Salat.

Montag, 23. Mai 2011

Rhabarber Tarte Tatin

Es mag das Frankophile in mir sein: ich liebe Tarte Tatin. In Frankreich kann ich ihr nie widerstehen und am Schönsten ist es in den alten Bistros, wo man eine große Schüssel Crème Fraîche - zur Selbstbedienung - dazubekommt und sich die fette Creme nach Lust und Laune auf den Kuchen schaufelt.

Es ist Rhabarber Zeit und ich dachte mir: warum nicht zwei so wunderbare Dinge - Tarte Tatin und den Rhabarber - kombinieren. Anlässlich dieses Experiments (das eigentlich keines war, weil ich ein Rezept auf theguardian.uk fand) gönnte ich mir auch endlich eine Tarte Tatin Backform. Dekadent sich ein eigenes Kochgeschirr für ein einzelnes Gericht zuzulegen. Dekadent auch eine von Le Creuset zu wählen. Bisher habe ich immer von einer meiner Erb-Pfannen (die liebe Familie versorgt mich regelmäßig mit dem Geschirr, das sie nicht mehr benötigt, weswegen ich ein herrliches Sammelsurium an Töpfen besitze) den Griff abgeschraubt. Das war zeitaufwendig, eine Fitzel-Arbeit und unglaublich gefährlich, weil die Pfanne im Ofen brennheiß wurde und in Ermangelung eines Griffs nur sehr schwer zu bewegen war.

Mit meinem neuen Tarte Tatin Geschirr gehören diese Dramen natürlich der Vergangenheit an. Und ganz sinnlos war der Kauf ja nicht: Die nette Dame im Geschäft hat mir versichert, dass sie das Geschirr auch hervorragend für Spiegeleier eignet. Jetzt bin ich beruhigt.

Zurück zur Rhabarber Tarte Tatin. Diese ist ganz fabelhaft geworden. Für Apfel und Quitten Tarte Tatin verwende ich immer selbstgemachten Mürbteig. Für die Rhabarber Version habe ich zu einem (Fertig) Dinkel-Butter-Blätterteig zurückgegriffen. Ergebnis: sehr gut.
Dazu habe ich ein unglaublich fettiges Crème Fraîche Eis gereicht. Für den puren Eisgenuss ist dieses Eis nicht ausreichend facettenreich. In Kombination mit der Tarte ist es unschlagbar. Und sehr fett, aber das hab ich ja schon erwähnt.


Rhabarber Tarte Tatin
(für 8 Personen, Zubereitungszeit: 50 Minuten)

150g Kristallzucker
1 Vanilleschote (ich nur eine halbe)
1 Orange, Zesten
1 Sternanis (habe ich weggelassen)
1 Pkg. Blätterteig (groß genug um die verwendete Pfanne zu bedecken)
420g Rhabarber, gewaschen und in 4cm Stücke geschnitten
  • Backrohr auf 200°C vorheizen.
  • Eine Pfanne (mit ofenfestem Stiel) auf dem Herd erhitzen und Zucker darin karamelisieren lassen. Dabei nicht vom Herd weggehen, sondern immer schön den Zucker im Auge behalten!
  • Sobald das Karamel goldig ist die Pfanne vom Herd nehmen und vorsichtig das Vanillemark und die Orangenzesten einrühren (dabei möglichst wenig rühren, weil man das Karamel nicht mehr vom Löffel bekommt).
  • Den Rhabarber auf dem Karamel verteilen (nicht umrühren).
  • Den Blätterteig rund - entsprechend der Pfannengröße zuschneiden und über den Rhabarber legen.
  • Der Teig sollte am Rand zwischen Rhabarber und Pfanne sein.
  • Pfanne ins Rohr schieben und 30 Minuten backen (oder bis der Rhabarber blubbert und sich der Blätterteig goldbraun verfärbt hat.
  • Aus dem Ofen nehmen und vorsichtig auf einen großen Teller stürzen.
  • Lauwarm oder zimmerwarm mit Crème Fraîche (Eis) servieren.

Anmerkung:
  • Serviert man die Tarte "nur" mit Creme Fraiche so schmeckt es toll, wenn man selbige mit etwas Orangenzesten und einem Löffelchen Zucker verrührt. Alternativ auch mit einem Löfferl Grand Manier.