Sonntag, 31. Juli 2011

Bagels

Bagels und New York. Das gehört irgendwie zusammen. Sehr gute Bagels sind schwer zu finden. Einen ganz köstlichen Bagel bekommt man in Wien im ersten Bezirk im Café Teitelbaum. Dort wird der Bagel zuerst kurz aufgewärmt und dann mit Frischkäse, Avocado, roten Zwiebelringen und 3 großen Kapern gefüllt. Das schmeckt köstlich. Besonders nett finde ich das nochmalige erwärmen des Bagels. Das ist irgendwie fürsorglich und schmeckt besonders gut.

Das Backen von Bagels umgibt mindestens soviele Sagen, wie die Herstellung von Marshmallows (bei den Marshmallows stimmen ein paar, denn da bin ich schon sagenhaft eingefahren). Aber ich habe eine gute Nachricht: Bagel backen ist ganz einfach und es macht so viel Spaß. Bagels bestehen ja aus Germteig. Man formt die Bagels, lässt sie gehen und dann kommt der Clou: Der Bagel wird zuerst 1 Minute in kochendem Wasser gegart und erst dann gebacken. Das klingt viel komplizierter als es ist.

Und das Beste: Bagels lassen sich gut einfrieren und dann bei Bedarf aufbacken.


Bagels
für 12 Bagels, Zubereitungszeit: inklusive Ruhezeiten 4h)

Grundteig:
1/2 TL Trockengerm
2 Tassen Mehl, glatt
275ml Wasser

Teig:
1/4 TL Trockengerm
1,75 Tassen Mehl, glatt
1,5 TL Salz
1 TL Honig

Rest:
Backpulver, Sesam, Mohn, Öl

  • Mehl und Trockengerm in einer großen Schüssel vermischen. Wasser (handwarm) hinzufügen und gut vermischen.
  • Abdecken und 2h an einem warmen Ort gehen lassen.
  • Mehl, Trockengerm, Honig und Salz zum Teig hinzufügen und vermengen.
  • Den Teig 10 Minuten mit den Händen kräftig durchkneten und ziehen.
  • Ein Backblech mit Öl bestreichen, Backpapier darauf legen und dieses ganz dünn mit restlichem Öl bestreichen.
  • Backofen auf 240°C vorheizen.
  • Teig in 12 Portionen teilen. Jede Portion zu einer Kugel formen, ein Loch in die Mitte machen und so den Bagel formen. (ich habe jeden Bagel wie ein lasse geschwungen um das Loch etwas größer zu machen).
  • Bagel auf dem Backblech verteilen, mit einem feuchten Geschirrtuch bedecken und 30-40 Minuten gehen lassen.
  • Großen Topfe Wasser zum Kochen bringen und 1 TL Natron hinzufügen.
  • Jeweils zwei Bagels in das kochende Wasser gleiten lassen und auf jeder Seite 30 Sekunde garen.
  • Bagels aus dem Wasser nehmen auf einer Seite in Mohn oder Sesam drücken und zurück auf das Backblech setzen.
  • Mit allen Bagels so vorgehen.
  • Backblech ins Backrohr schieben und 5-7 Minuten backen. Die Bagels sollen goldbraun sein.
  • Backblech aus dem Rohr ziehen und abkühlen lassen.

Anmerkungen:
  • warmer Germteig ist ganz ganz schlecht für den Magen. Trotzdem kann man nicht immer der Vernunft folgen. Bagels frisch aus dem Backrohr schmecken toll!
  • Meine Lieblings Bagel-Füllung ist wie folgt: Bagel aufschneiden, mit Frischkäse bestreichen, Avocadoscheiben darauflegen, einige Spritzer Limettensaft, Salz, Pfeffer, Chilipulver (!). Schmeckt großartig!
  • Bagels lassen sich sehr gut einfrieren und bei Bedarf dann aufbacken.

Montag, 25. Juli 2011

Südsteiermark 2011

Fast schon eine Tradition: Zum dritten Mal haben wir einige sehr schöne Tage am südlichsten Zipfel der Steiermark verbracht. Ach, wie ist das schön, wenn man an Graz vorbei ist und nach ca. 20 Minuten Fahrt die Hügel so richtig hügelig werden. Ein Hügel reiht sich an den nächsten, in einem Tal hängen ein paar Wölkchen, im nächsten nicht. Dazwischen verträumte Orte (manche auch touristischer), Häuser die unter überbordenden Blumenkästen förmlich unterzugehen scheinen, Buschenschenken, Weingüter, Obstbaumgärten.

Blick über Tunauberg (Quelle: PuresLeben.at)

Aus Erfahrung wissen wir, dass es wichtig ist, dass man hier eine Unterkunft mit Koch- und Kühlmöglichkeit wählt. Sonst kann man die ganzen Köstlichkeiten, die sich am Weges- und Straßenrand aufsammeln lassen gar nicht genießen. Diesmal haben wir bei PuresLeben logiert. Eine Unterkunft, die ich guten Gewissens weiterempfehlen kann. Ein durchdachtes Konzept mit Liebe zum Detail, zu Qualität, zu Regionalität. Für Gäste die Ruhe und ein perfektes "ZuHause" suchen.

Die inkludierte Hängematte die zwischen den Zwetschgenbäumen gespannt war konnten wir infolge gewaltiger Regenfälle leider nur am Anfang des Urlaubs nützen. Den Grill haben wir - Wettergott sei Dank - unter einem riesigen Doppel(!!) Regenbogen eingeweiht.

Das Grillgut haben wir natürlich bei der Fleischerei Hasewend in Eibiswald ausgesucht. Dort haben wir vor zwei Jahren sehr schön gewohnt und den Fleischer ins Herz geschlossen. Kein unpersönlicher Riesenbetrieb, sondern ein Meisterbetrieb, wo geschlachtet wird und der Fleischer die Bauern kennt. Meister Hasewend informiert bescheiden über seine Produkte und man ist richtig traurig, dass es solche Fleischer nur noch so selten gibt. Das Kübelfleisch wird zum Beispiel nach einer alten Methode hergestellt. Geselcht und dann in Schmalz konserviert. So wurde früher, in der Pre-Kühlschrank-Zeit, haltbar gemacht. Kübelfleisch braucht einen Monat bis es genussbereit ist. Und nur am Rand erwähnt der Meister, dass heute Gewürze und andere Stoffe in das Fleisch geimpft werden und so der Schinken innerhalb von 24h im Regal liegt. Turbo-Schinken nennt er das. Ich fühle mich richtig stolz, als ich mit dem langsamen Kübelfleisch das Geschäft verlasse. Stolz auf Langsamkeit ... das ist so selten heute.

Steirisches Kübelfleisch (Quelle: Hasewend.at)

Natürlich haben wir auch Weingüter besucht und uns sehr gefreut die Herrn Gross und Muster persönlich anzutreffen. Für einen Sauvignon Freund wie mich ist die Südsteiermark ein nicht versiegen wollender Quell der Freude. Bei Muster haben wir noch ein Flascherl Williamsbirne mitgenommen. Mit Abstand der beste den ich seit langem probiert habe!

Die Weineinkäufe haben wir noch nicht angerührt und uns stattdessen ausschließlich am Isabella Frizzante von Silly erfreut. Ich bin ja von einer ganz bösen Sucht nach Isabella Trauben befallen und kann diese betörend nach Erdbeere duftende Traube - eigentlich wie ein Trüffelschweinchen - überall aufstöbern. Nichts ist schöner als in der Nähe eines reifen Isabella Rebstocks zu lesen. Dieser Duft! Unanständig. (in der Toscana habe ich sie letztes Jahr übrigens als Uva Fragola wiedergefunden) Isabella ist als Direktträger umstritten und gehört vielleicht nicht zu den "großen" Weinen, aber sicher zu den zugänglichsten. Der Frizzante von Isabella Trauben ist ein traumhaftes Sommergetränk. Beerige Sommerträume im Glas.

Am Rande seien auch noch diese großartigen Sommerzucchini erwähnt. Wiedermal ein Beispiel dafür, dass richtig gutes Gemüse und einfach Gemüse zwei verschiedene Hüte sind. Diese Zucchini schmeckte so unglaublich nach Zucchini, dass sogar der Tangoero nach mehr Zucchini verlangte. Die Zucchini wurde übrigens nur in fingerdicke Scheiben geschnitten und mit Zitronenschalen, Pfeffer und ein wenig Knoblauch in Öl mariniert. Kurz gegrillt. Gesalzen. Fertig.

Und weil die Südsteiermark nicht nur aus Wein besteht, sei auch noch diese fabelhafte Mostschänke erwähnt. Die Panoramaschenke Tertinek bietet zuerst mal ein großartiges Panorama. So eines das man ehrfürchtig ansieht und sich denkt, dass man sich den Anblick auf ewig merken sollte. (was man dann nicht tut, und man weiß es schon jetzt, und das macht einen ein bisserl traurig). Nachdem man sich also an diesem Anblick erfreut hat, stapft man die letzten 30 Meter zur Schenke hoch und geht noch nicht hinein. Nein! Denn zuerst muss man zum Kleintiergehege, wo ein Esel (Felix, Achtung (!) er isst gerne Regenjacken) und mehrere Ziegen ein wirklich sensationelles Schauspiel abziehen. Hat man das alles gesehen, dann kann man endlich in die Schenke gehen. Es handelt sich um eine recht klassische Schenke. Sehr ordentlich. Die Familie die sie betreibt ist besonders nett und die Speisen sind besonders gut. Hier gibt es keinen Wein, sondern Apfelmost. Und der Most (vergorener Apfelsaft) ist besonders gut. Am besten ist er als Most-Bärli, das ist ein gespritzer Most mit einem Schuss Brombeersirup. Pfui, wird der Leser sagen. Aber wenn er es ausprobiert hat, dann wird er es auch ganz toll finden. Weiters bäckt die Herrin des Hauses unglaublich gute Germgebäcke. Wir haben die Buchteln und die Nussschnecken probiert. Aiaiai, unglaublich gut. Wie früher. Die Nussschnecken sind wie ein Kärtner Reindling gemacht und nicht zu süß und so saftig und germig. Ja, da habe ich mir gleich zwei für die Fahrt mitgenommen. (und der Tangoero hat immerzu gesagt: frag sie doch nach dem Rezept! - weil meine Buchteln nie nie nie soooo gut schmecken. das hat er natürlich nicht so gesagt und vielleicht auch nicht gedacht. aber ich sage es euch, liebe Leser: er hat recht.)

So genug geschwärmt von der Südsteiermark. Ich freu mich schon aufs nächste Jahr.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Ötscher via Rauher Kamm

Ausblick

Es war ein perfekter Sommertag, als wir vergangenen Samstag Richtung Mostviertel losfuhren um den Ötscher via Rauhen Kamm zu erklimmen. Wie immer dauerte die Fahrt ins Mostviertel deutlich länger als erwartet. Diese Ecke Österreichs ist zu verwinkelt.

Bei perfekter Witterung starteten wir in Lackenhof an der Nordseite des Ötschers und wanderten zuerst an idyllischen Häusern vorbei. Dann ging es in den Wald und die ersten 400 Höhenmeter hinauf. Immer wieder boten sich traumhafte Ausblicke. So viele Blumen und so fettes Gras habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Leider hatten wir wieder kein Pflanzenbestimmungsbuch dabei. Die Beschreibung beschränkt sich also auf: bunt, hat wie Lilie ausgesehen, flauschige Blätter u.ä..
Nach einer Stunde stellten wir leider fest, dass wir zwar eine Kamera dabei hatten, aber keine Speicherkarte. Die Photos wurden also alle mit der Handykamera aufgenommen.

Nach etwa 3h erreichten wir den Einstieg zum Rauhen Kamm. Man besteigt den Ötscher quasi vom Osten her via mehrerer Zinnen und diese Zinnen sind der Rauhe Kamm. Es handelt sich um eine ziemliche Kraxlpartie mit einigen ausgesetzten Stellen. Die Strecke haben wir gut bewältigt und es war definitiv nicht langweilig. Nach der letzten Kraxelei muss man noch 20 Minuten über eine Hocheben wandern und erreicht dann das Ötscher Gipfelkreuz. Von dort sind es nochmals 40 Minuten bis zum Ötscher Schutzhaus von wo man den Sessellift ins Tal nehmen kann und sich so den wenig reizvollen Abstieg über Schipisten erspart. Der Lift ist sehr teuer. Eine einfache Fahrt kostet 8,5 EUR. Vom Ötscher Schutzhaus waren wir übrigens richtig enttäuscht. Eine ziemlich vernachlässigte Hütte, das Essen war nicht frisch und die Mitarbeiter alles andere als motiviert. Eine Enttäuschung nach der tollen Bewirtung auf dem schönen Vorderötscher Schutzhaus die Woche zuvor.

Zur Belohnung fuhren wir anschließend an den wenige Kilometer entfernten Lunzer See um uns abzukühlen. Aiaiai, dort ist wirklich die Idylle zu Hause. Der See liegt malerisch von Wald umgeben und man genießt ein schönes Bergpanorama. Im Vergleich zum Erlaufsee ist der Lunzer See mit 22°C richtig warm. Das Strandbad ist vorbildlich geführt und sehr schön angelegt. Das Wasser ganz klar und frisch. Den Lunzer See werde ich sicher noch öfters besuchen.

Route: Lackenhof - Bärenlacke - Rauher Kamm - Ötscher - Ötscherlift - Lackenhof
Gehzeit: ca. 7h
Schwierigkeit: anspruchsvolle Tour mit exponierten Felspassagen

Blick zurück über den Rauhen Kamm.

Samstag, 16. Juli 2011

Ribiselschaumschnitte

Ein Klassiker der österreichischen Mehlspeisküche ist die Ribiselschaumschnitte. Je nach Familie ist der Boden etwas anders. Mal mürber, mal luftiger. Ich komme aus einer Mürbteigfamilie auch wenn bei uns die Ribiselschaumschnitte nie selbst gebacken wurde. Wir wussten eher zu welcher Familie man für eine gute Schnitte gehen muss.

Ribiselschaumschnittenköchinnen werden in Österreich - zumindest in meinem Umfeld - verehrt. Bringt der Gast eine Ribiselschnitte zu einem Sommerfest mit, so wird sie/er als Meisterköchin vorgestellt. Ein interessantes Phänomen, weil sie doch so einfach herzustellen ist.

Ribiselschnitten sind eigentlich ein Blechkuchen. Etwas "chic-er" wirkt die Köstlichkeit, wenn sie in einer Tarteform zubereitet wird.

Meine Ribiselschaumschnitten sind immer etwas unberechenbar: manchmal bleiben sie sehr hoch und schaumig und manchmal fällt der Schnee beim Backen eher zusammen. Auf dem Photo sieht man eine zusammengefallene Variante. Mich persönlich stört das nicht, weil man sie dann auch viel besser unterwegs (wenn man z.B. durch die Wohnung spaziert und aufräumt) essen kann. Woran es liegt, weiß ich leider nicht.

Die Ribiseln lassen sich übrigens am besten mit einer Gabel von der Rispe abtrennen.


Ribiselschaumschnitte
(Quelle: Familienmix)
(für 1 Blech, Zubereitungzeit: 30 Minuten + 30 Min. Kühlzeit + 30 Min. Backzeit)


25 dag Mehl
12 dag Butter
1 Ei
6 dag Feinkristallzucker
1/2 unbehandelte Zitrone, die Schale
2 EL Haselnüsse, gerieben

50 dag Ribiseln
4 Eiweiß
8 dag Staubzucker
  • Mehl, Butter, Zucker und Zitronenschale schnell zu einem bröseligen Teig verreiben.
  • Ei einkneten.
  • Teig in Alufolie wickeln und 30 Minuten im Kühlschrank kühlen.
  • Backrohr auf 200°C vorheizen.
  • Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und dann Staubzucker einstreuen und weiter schlagen.
  • Ribiseln mit einem Gummihund unterheben.
  • Teig zwischen zwei Blättern Backpapier dünn ausrollen und auf einem Backpapier auf ein Blech legen.
  • Haselnuss darauf streuen.
  • Baisermasse vorsichtig über dem Teig verteilen und glatt streichen.
  • Im Backrohr auf der unteren Schiene in ca. 30 Minuten backen. (die Backzeit kann variieren.)
  • Ribiselschaumschnitte abkühlen lassen und servieren.

Freitag, 15. Juli 2011

Gefüllte Tomaten

Die Tomaten in meinem Gärtchen scheinen sich trotz mittelmäßiger Sonnenausbeute sehr wohl zu fühlen. An den dünnen grünen Pflanzenarmen hängen schon die tollsten Früchte. Riesige Ochsenherzen, kleine gelbe Tomätchen, Mini Tomatinchen und natürlich die mysteriösen schwarzen Tomaten, die mir Anna aus Frankreich mitgebracht hat. Sie alle sehen zwar schon recht tomatig aus, sind aber leider noch grün. So muss ich mich noch mit Bauernmarktware zufriedengeben. Dort habe ich mir ganz ordinäre Salattomaten gekauft um ein Rezept aus Heidi Swansons Kochbuch "Super Natural Every Day" auszuprobieren.

Das Rezept hat nicht zu viel versprochen. Einfach großartig. Sollte umgehend nachgekocht werden. Herrlich aromatisch, leicht, sommerlich!


Gefüllte Tomaten
(nach Heidi Swanson "Super Natural Every Day")
(Für 6 Personen als Vorspeise, für 3 Personen als Hauptspeise; Zubereitungszeit: 1h)


6 mittelgroße Tomaten
115g Naturjoghurt
1 kleine Knoblauchzehe, ganz fein gehackt
1 EL Harissa (ich habe stattdessen Tabasco genommen)
1 EL Olivenöl + 1 EL
10 Basilikumblättchen (in Streifen geschnitten) + 2 als Deko
2 Schalotten (ich Jungzwiebel), fein gehackt
85g Couscous
Salz, Pfeffer
  • Backrohr auf 180°C vorheizen.
  • Die Tomaten köpfen und dann mit einem Löffel aushöhlen. Tomatenfleisch und -saft aufbewaren.
  • Couscous, Joghurt, Olivenöl, Basilikum und Schalotten verrühren. 100ml von dem aufgefangenen Tomatensaft hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Tomaten mit Couscous füllen.
  • Tomaten in eine Auflaufform setzen und mit einem Esslöffel Olivenöl beträufeln.
  • Im Backrohr 50-60 Minuten garen bis sich oben eine Kruste bildet und die Tomaten welken.
Anmerkungen:
  • Vor dem Servieren nochmals mit Olivenöl beträufeln und mit Basilikum bestreuen.
  • Dazu passt ein Salat.

Sonntag, 10. Juli 2011

Hintere Ötschergräben

Bei strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen sind wir aus der Stadt in die Ötschergräben geflüchtet. Nahe Mariazell (1h40min. Fahrzeit von Wien) schlängelt sich der Ötscherbach besonders schön durch die Schluchten und Täler. Auf dem Weg kann man die Mirafälle, den Schleierfall und den Blick auf den Hohen Ötscher bewundern. Zur Belohnung bietet sich auf dieser Tour eine Jause im Schutzhaus Vorderötscher und anschließendes Schwimmen im Erlaufsee an. Aber der Leser sei gewarnt: der Erlaufsee kann mit 17°C Wassertemperatur nicht wirklich als "Badesee" bezeichnet werden.

Route: Erlaufklause - Ötscherhias - Mirafälle - Schleierfall - Schutzhaus Vorderötscher - Erlaufklause.
Gehzeit: ca. 4h30Min.
Schwierigkeit: gemütliche Wanderung, keine ausgesetzten Stellen

Nein, hier sieht man keinen verlassenen Strand an der dalmatinischen Küste, es ist auch nicht Vietnam oder Malaysien. Good old Austria, it is! In den Ötschergräben findet man so schönes Wasser. Aber Achtung, es ist eiskalt!

Schutzhaus Vorderötscher

Das Schutzhaus ist eine besonders hübsche Hütte mit schönem Garten. Die kleine Karte bietet wunderbare Köstlichkeiten. Auf Grund der Hitze haben wir uns aber auf ein Schafkäsegupferl mit Kernöl und Salat beschränkt.

Blumen am Wegesrand

Blick auf den Ötscherbach

der Schleierfall

Glasklares Wasser

Blümchen

Mirafälle

Sonntag, 3. Juli 2011

Kurt


Mango-Pfirsich Kurt (Bildquelle: www.kurtfrozenyogurt.com)

Gestatten: Kurt!

Kurt ist ein neues Frozen Yogurt Geschäftchen im ersten Bezirk in Wien. Kurt ist ein wunderbar stimmiges Konzept: sehr freundliche Besitzer, ganz wunderbares Frozen Yogurt, sehr angenehmen Ambiente und guten Zutaten.

Zuerst muss man sich entscheiden: Little Kurt, Medium Kurt oder Large Kurt. Ich finde den Little Kurt bereits ausreichend. Es gibt aber auch Menschen, die den großen Kurt zu klein finden. Dann wählt man aus drei verschiedenen Geschmacksrichtungen das Joghurt aus. Derzeit ist das: Heidelbeere, Pur oder Mango-Pfirsich. Mein Favorit ist Mango-Pfirsich. Hat man sich für den kleinen Kurt entschieden, so darf man auch noch zwei Toppings auswählen. Die gefallen mir besonders gut. In einer sauberen (!) Vitrine, wird sehr appetitliches und frisches (!) Obst präsentiert. Zusätzlich gibt es noch Schokolade, Butterkeksbröseln, Nusskrokant und ähnliches. Ich habe meinen kleinen Kurt mit frischen Him- und Heidelbeeren verfeinert. Fazit: Sehr gut.

Nicht zu süß, nicht künstlich und hochwertige Zutaten! Kurt, ich mag Dich!

Tafelspitz

Tafelspitz! Da singt das Wiener Herz in meiner Brust. Einige meinen, dass gekochtes Rindfleisch mit ritualartiger Regelmäßigkeit auf meinem Wiener Esstisch stehen müsste. Nicht ganz richtig. Mein letzter Tafelspitz ist sicher schon vier Jahre her. Nur den köstlichen Semmelkren, den gibt es öfter, weil ich finde, dass Semmelkren eigentlich zu allem passt. Eigentlich kann man Semmelkren auch einfach so essen ohne die lästigen anderen Speisen.

Vergangene Woche überkam mich also dieser sehnliche Wunsch nach Tafelspitz. Ich trippelte also zum Fleischer des Vertrauens um ein feines Rindfleisch zu erwerben. (die schreckliche Entdeckung die ich dort machte sei nur am Rande erwähnt. Der Fleischer meines Vertrauens führt derzeit ausschließlich holländisches Kalbfleisch, weil der Kalbfleischmarkt überfordert ist und kein österreichisches Kalbfleisch verfügbar. Irgendwas läuft hier schief.) Ich erwarb also besagtes Stück Tafelspitz und nahm einen Tick mehr, denn meine Familie liebt kalten Rindfleischsalat mit Zwiebel und Kernöl, den man ganz hervorragend aus den Resten herstellen kann. Damit es aber überhaupt zu Resten kommt muss ich etwas mehr einkaufen. Der Kauf feiner Fleischknochen für die Suppe ist empfehlenswert.

Begleitet habe ich meinen Tafelspitz mit Semmelkren, Gemüse, Kochsalat und feinen Bratkartoffeln vom Tangoero.



Tafelspitz
(für 4-5 Portionen + Rindfleischsalat, Zubereitungszeit: 3h )

1,3kg Tafelspitz
300g Fleischknochen vom Rind
1 Zwiebel, gelb, geschält, ganz
1 Gewürznelke
13 Pfefferkörner
10 Piment
250g Suppengrün (gleiche Teile Karotte, Sellerie, gelbe Rübe und Petersilwurzel), in mundgerechte Stücke geschnitten.
  • Knochen in kaltem Wasser zustellen und einmal aufkochen lassen.
  • Dann das Kochwasser abgießen und die Knochen gut abspühlen.
  • In den Tafelspitz ein Fleischthermometer stecken.
  • Knochen, Tafelspitz, Zwiebel, Pfeffer, Piment und eine Gewürznelke mit 3 Litern kaltem Wasser zustellen.
  • Alles zum Kochen bringen und leicht wallend 1,5 Stunden leicht wallend kochen lassen.
  • Falls Schaum entsteht, diesen immer wieder abschöpfen.
  • Nach 1,5 Stunden das Gemüse hinzufügen und eine weitere Stunde köcheln lassen.
  • Das Fleisch ist fertig wenn die Kerntemperatur 75°C beträgt (darüber lässt sich streiten).
  • Fleisch aus der Suppe nehmen und in Alufolie wickeln und 30 Minuten rasten lassen.
  • In der Zwischenzeit Knochen aus der Suppe entfernen und das Gemüse ebenfalls herausnehmen und in eine Schale geben.
  • Dann die Suppe durch ein feines Sieb gießen.
  • Servieren: Tafelspitz in Scheiben schneiden und diese in der Suppe erwärmen. Mit Beilagen servieren.

Semmelkren
(für 6 Personen als Beilage, Zubereitungszeit: 15 Minuten)

2 Semmeln, vom Vortag
500ml Rindssuppe
100g Kren, frisch gerieben
100ml Schlagobers
Salz und Pfeffer
  • Semmeln in dünne Scheiben schneiden.
  • Suppe erhitzen und die Semmeln einlegen. Diese zerfallen dann innerhalb von 2-3 Minuten. (falls nicht, dann kann man mit dem Stabmixer nachhelfen)
  • Einmal aufkochen und gegebenenfalls noch etwas Suppe hinzufügen.
  • Kren und Schlagobers einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Bratkartoffeln
(Beilage für 4 Personen, Zubereitungszeit: Kartoffeln kochen + 30 Minuten)

5 EL neutrales Öl (Sonnenblumen ö.a.)
1 EL Butter
1kg Kartoffeln
1 Zwiebel, in feine Ringe geschnitten
Salz, Pfeffer (ev. Paprikapulver)
  • Kartoffeln am Vortag kochen, schälen und abkühlen lassen.
  • Kalte Kartoffeln in Scheiben schneiden.
  • Öl und Butter in einer großen Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin anschwitzen.
  • Dann die Kartoffelscheiben hinzufügen und vorsichtig und unter häufigem wenden braten. Sobald eine feine Kruste entsteht diese wieder vom Boden lösen und weiter wenden.
  • Das Anbraten dauert ca. 20 Minuten.