Samstag, 26. Februar 2011

Fischfond

Freitag, Samstag, Fondtag!

Nach diesem Motto bin ich es vergangenen Samstag angegangen und habe dreierlei Fond mit Liebe zubereitet. Den esse ich natürlich nicht gleich auf. Ganz im Gegenteil! Durch eine Fügung des Schicksals steht mir seit letzter Woche eine riesige Tiefkühltruhe zur Verfügung. Ich kann mein Glück kaum fassen. So kann ich nun endlich gewisse Basics in größeren Mengen hamstern und bei Bedarf darauf zurückgreifen. Besonders was den Fond angeht ist mir das eine Freude, denn ich ärgere mich jedesmal über den Preis und die Inhaltsstoffe von Fertigfond.

So stand ich also zwischen dampfenden Töpfen und Unmengen Gemüse in der Küche und fertigte Gemüsefond, Hühnerfond und Fischfond. Allerdings habe ich keinen der Fonds stark einreduziert, weil ich sie bewusst geschmacklich nicht zu intensiv machen wollte.

Ich beginne mit dem Fischfond. Hierfür benötigt man Fischkarkassen und die bestellt man am besten beim Fischverkäufer des Vertrauens. Ich habe sie einen Tag zuvor beim Meinl am Graben bestellt und besonders schöne Karkassen zu einem sehr raisonablen Preis bekommen. Unter anderem waren auch 2 Seezungen dabei, was mich jauchzen ließ, weil Paul Bocuse in seinem Kochbuch mehrmals erwähnt, dass Seezungen das Um und Auf im Fischfond sind. Generell bin ich in diesem Fall aber einem Rezept von Johanna Meier gefolgt.


Fischfond
angepasst nach Johanna Meier - Meine Kochschule für ca. 1,5l Fond

1kg Fischkarkassen (Gräten und Köpfe von Seezungen und anderem weissen Fisch)
120g Knollensellerie, grob gehackt
100g Staudensellerie, grob gehackt
50g Champignon, geviertelt
3 Schalotten, grob gehackt
1 Tomate, geviertelt
500ml trockener Weisswein
300ml Noilly-Prat (ich Pernot)
5 weiße Pfefferkörner (ich 2 weiße und 2 schwarze)
5 Wacholderbeeren
2 Loorbeerblätter
5g frischer Thymian
40g frische Petersilie (ca. 1 Bund)
  • Fischkarkassen grob zerkleinern und in einer Schüssel mit kaltem Wasser so lange mit fließendem kaltem Wasser wässern, bis das Wasser ganz klar abläuft.
  • Fischkarkassen, Gemüse, Pilze, Weisswein, Pernot, alle Gewürze und Kräuter in einen großen Topf geben und mit 2 Liter kaltem Wasser auffüllen. Alle Zutaten sollten bedeckt sein.
  • Das Ganze zum Kochen bringen, dann bei schwacher Hitze im offenen Topf 30 Minuten mehr ziehen als kochen lassen.
  • Fischfond durch ein Sieb (besser durch ein Tuch) abgießen.
  • Nun kann der Fischfond nach belieben noch weiter reduziert werden.

Anmerkungen:
  • Johanna Meier schlägt eine Kochzeit von 2h und anschließendes Ziehenlassen von 1h vor. Ich habe in mehreren anderen Kochbüchern nachgelesen, dass man den Fischfond maximal 30 Minuten kochen lassen sollte, weil er sonst tranig werden könnte und bin sicherheitshalber dieser Anweisung gefolgt. Nach dem Abseihen kann er dann aber weiter eingekocht werden.
  • Fond lässt sich gut einfrieren.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Hausgemachte Nutella

Gelegentlich bin ich einem Löffelchen Nutella nicht abgeneigt. Auch wenn sich der Konsum in den letzten Jahren stark reduziert hat. Jetzt habe ich mich an selbstgemachte Nutella gewagt und ich muss sagen: Das Ergebnis ist sehr erfreulich. Da konnte ich bei der Schokoladenverarbeitung auch gleich meine Erkenntnisse aus dem Schokoladenworkshop einfließen lassen, den ich letzte Woche besucht habe.

Diese Nutella muss anschließend kühl gelagert werden und hält sich, da sie Milch enthält auch nur 2 Wochen.

Haselnüsse geröstet, während des Frottierens


feine Creme - so sollten die Haselnüsse nach dem Purieren aussehen


Hausgemachte Nutella
nach "Encyclopédie du Chocolat" bei Flammarion
(ergibt ca. 6 mal 125ml; Zubereitungszeit: ca. 1h)

40g Mandeln
160g Haselnüsse
350ml Vollmilch
60g Milchpulver
60g Honig
Prise Salz
170g Schokolade 70%
140g Milchschokolade
  • Backrohr auf 180° vorheizen.
  • Haselnüsse und Mandeln auf einem Blech verteilene und 10 Minuten im Backrohr rösten. Dabei immer wieder durchrühren.
  • Dann die Nüsse auf ein Geschirrhangerl schütten und ordentlich frottieren bis sich die Haut von den Nüssen löst. Es kann ruhig ein wenig Haut drauf bleiben. (bei den Mandeln löst sich gar nichts)
  • Dann alle Nüsse in einen Zerkleinerer (oder Prozessor) geben und solange zerkleinern bis eine feine, flüssige Nusscreme entsteht.
  • In einem Topf Milch, Milchpulver und Honig verrühren und kurz aufkochen. Dann auf Körpertemperatur abkühlen lassen.
  • In der Zwischenzeit die Schokolade über Dampf schmelzen. Dabei sollte die Schokolade nie wärmer als Körpertemperatur werden.
  • Schokolade zu der Nusscreme im Zerkleinerer geben und solange mixen bis sich alles gut vermischt hat.
  • Dann die Milch in 4 Portionen hinzufügen und dazwischen immer gut durchmixen (nicht aufeinmal dazu geben, weil sonst die Gefahr besteht, dass keine Emulsion entsteht).
  • Jetzt ist die Creme noch recht flüssig, nach einigen Stunden im Kühlschrank bekommt sie aber genau die richtige Nutella Konsistenz.
Anmerkungen:
  • man kann natürlich nach Lust und Laune den Anteil an Bitterschokolade und Milchschokolade variieren.

Montag, 21. Februar 2011

Nutella Muffins

Ich teile die westliche Welt in zwei Lager: Peanutbutter-Lovers und Nutella-Lovers. Ich stehe irgendwo dazwischen. Peanutbutter mag ich eigentlich immer. Am Liebsten mit Stückchen, also "crunchy". Und während ich nie tafelweise Schokolade verspeise, so kann es schon passieren, dass ich mir einen großen Esslöffel Peanutbutter hole und ihn beim Fernsehen wie Eis genieße. Nutella mochte ich zu Studienzeiten sehr gerne. Mittlerweile bin ich geheilt und mag sie eigentlich nur noch in Hotels, wo es diese kleinen Portionspackungen gibt. Das hat etwas Verbotenes und reizt mich ungemein. Mein zukünftiger Mitbewohner gehört einer Randgruppe an und mag weder Nutella noch Peanutbutter (besser: man kann ihn damit jagen).

Diese Woche möchte ich für beide Gruppen jeweils ein Rezept posten. Jedes schnell und unkompliziert. Ich beginne mit den Nutella-Lovers. Nutella Muffins. Very simple. Eigentlich ein Eintopf Rezept, weil nur ein einziger Topf schmutzig wird. Ich backe sie in kleinen Förmchen, weil alles Kleine unvergleichlich anziehender auf erwachsene Konsumenten wirkt, als große Portionen.

Wichtig ist es, die Muffins rechtzeitig aus dem Backrohr zu nehmen damit sie innen noch etwas weich sind.

Und weil diese Seite nicht von Nutella gesponsored wird: ja, man kann auch jede andere Schokolade-Haselnuss-Creme verwenden.


Nutella Muffins
(ergibt ca. 14 kleine Muffins, Zubereitungszeit: 20 Minuten)

150g Nutella
1 Ei, Zimmerwarm (2h vorher aus dem Kühlschrank nehmen)
20g Butter, zimmerwarm und ganz weich
30g Mehl
20g Kakaopulver (ungesüßt)
1 EL Haselnüsse, in feine Scheibchen geschnitten
  • Backrohr auf 160° vorheizen.
  • Nutella, Butter und Ei gut mit dem Mixer verrühren.
  • Mehl und Kakaopulver unterrühen.
  • Teig auf ein Muffinblech verteilen.
  • Mit Haselnussscheibchen bestreuen.
  • 8-10 Minuten backen. Zahnstochertest machen. - die Muffins sollten noch ein wenig weich sein.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Karottenkuchen mit Creamcheese Frosting

Spät in der Nacht habe ich diese Woche 12 kleine Karottenmuffins ins Backrohr geschoben. Ach, wie herrlich sie meine Wohnung beduftet haben, während Aldred Brendl die Luft mit der 11. Sonate von Haydn erfüllte.

Die Sache ist ja die: Andrea macht die mit Abstand allerbeste Karottentorte die ich je probieren durfte. Das ist nicht höflich gemeint. Das ist einfach so. Sie war sogar so nett mir das Rezept zu geben. Das kann ich jetzt aber nicht ungefragt teilen und so habe ich in diesem Fall mein uraltes Karottenkuchenrezept ausgepackt und auf amerikanisch getrimmt. D.h. an Stelle von Walnüssen Pekannüsse verwendet. Das lässt die Kuchenkosten auch gleich explodieren. Ich frage mich ja ob die Dinger in den USA günstiger sind?

Weil ich heute einige Damen beschenken wollte, habe ich den Teig nicht in eine Springform, sondern in kleine Muffinförmchen gefüllt. Nach dem Abkühlen habe ich sie noch - ganz amerikanisch - an Stelle von Zitronenglasur und kleinen Marzipankarotten mit einem Creamcheese Frosting überzogen und dieses mit ein wenig Ahornsirup parfumiert. Sieht bezaubernd aus und duftet!


Karottenmuffins - mit Creamcheese Frosting
(für 12 Muffins oder für eine Back die Hälfte Springform, Zubereitungszeit: 20Min. + 20Min. + 15 Min.)

Muffins:
125g Mehl (glatt oder universal)
1 TL Backpulver
1/2 TL Salz
1 TL Zimt, gemahlen
1 Prise Muskatnuss, gerieben (oder Muskatblüte)
1/2 TL Ingwer, gemahlen
200g Zucker (ich finde, dass 150g Zucker ausreichen)
2 Eier
130g Öl (Sonnenblumen, Maiskeimöl etc. - nicht Olivenöl)
3 Karotten, mittelgroß, fein geraspelt
75g Pekannüsse, gehackt (oder Walnüsse)
  • Mehl, Backpulver, Salz, Zimt, Muskat und Ingwer gut verrühren.
  • Zucker und Eier schaumig rühren, dann Öl hinzufügen und gut verühren.
  • Mehlmischung hinzufügen, dann gerapselte Karotten und Nüsse hinzufügen.
  • Alles gut verrühren.
  • Teig auf 12 Muffinförmchen verteilen (Förmchen entweder gebuttert oder mit Papierförmchen ausgelegt).
  • Muffins 15-20 Minuten backen (mit Zahnstocher testen)
  • Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Creamcheese Frosting:
50g Butter
100g Creamcheese (Philadelphia o.ä.)
100g Staubzucker
3 EL Ahornsirup
  • Butter und Creamcheese mit dem Mixer gut verrühren.
  • Zucker hinzufügen und solange mixen bis eine Creme entsteht.
  • Zum Schluss den Ahornsirup unterrühren.
  • Alles 1/2 Stunde im Kühlschrank kühlen und dann in einen Spritzsack mit Sterntülle füllen.
  • Creamcheese Frosting auf die Muffins dressieren.
Anmerkungen:
  • Wenn vorhanden, dann tut dem Teig auch noch etwas geriebene Zitronenschale (unbehandelt) gut.
  • Das Creamcheese Frosting immer erst kurz vor dem Servieren auf die Muffins dressieren, sonst wird der Muffin zu weich, oder das Frosting beginnt zu rinnen.

Montag, 14. Februar 2011

Tex Mex Night

Samstag Abend. Man kann ausgehen und es krachen lassen. Man kann aber auch einen gemütlichen Abend zu Hause verbringen. Eine gute DVD, köstliches Essen und Knotzen auf der Couch. So sollte das sein.

Zuerst zum Film. "Balzac und die kleine chinesisches Schneiderin" ist nicht neu, aber schon lange einer meiner Wunschfilme. Das Warten hat sich gelohnt. Ein bezaubernder Film über zwei chinesischen Studenten, die in den 70er Jahren von Peking aufs Land geschickt werden um zu "revolutionären Bauern" umerzogen zu werden. Sie lernen ein Mädchen kennen - eine Schneiderin - und verlieben sich. Durch das Vorlesen von verbotener Literatur - u.a. des Authors Balzac - begeistern sie die Analphabetin für sich. Es entspinnt sich eine Liebesgeschichte. Ein wunderbarer Film mit Witz und viel Überlegung, der auch mit atemberaubenden Aufnahmen von chinesischen Schluchten und Tälern begeistert.

Soviel Poesie, Romantik und schöne Bilder hätten eigentlich nach besonders sanften Speisen verlangt. Aber auch ein Kontrapunkt kann seinen Charme habe.

Es gab den ultimativen Snack, von dem ich mich in Mexico faktisch ernährt habe (abgesehen von frisch aufgeschlagenen grünen Kokosnüssen, Montezumas Rache gefährlichen Aqua Frescas und dieser extrem guten Frühstückssuppe, deren Namen ich leider vergessen habe und natürlich Chiles Poblanos). Eigentlich handelt es sich um Tex-Mex Küche, aber wir haben das Gericht auch noch in den entlegensten Dörfern gefunden.

Verschiedene Komponenten werden auf einen Teller geschichtet und dann mit Tortilla Chips gegessen. Am Wichtigsten sind hierbei die Frijoles Refritos, die auch die mexikanische Hausfrau aus der Dose nimmt und dann "nach Art des Hauses" verfeinert. Gatschige, gebrate Bohnen. Dem Leser wird übel? Ach, das schmeckt so so so so so gut. Über die heißen Bohnen kommt orangefarbener Käse. Ich nehme Rohmilch Cheddar. Drüber gebe ich Sour Cream. No Sour Cream in Austria ... deswegen mische ich Creme Fraiche und Sauerrahm um in etwa den richtigen Fettgehalt zu bekommen. Drüber kommt dann noch Pico de Gallo. Das ist eine Art Tomatensalat, den man in vielen Südamerikanischen Ländern findet. Hier gilt es möglichst viel Koriander zu verwenden! Ich empfehle übrigens nicht alle Zutaten auf eine einzige Platte zu schichten. Das sieht sehr schnell unappetitlich aus. Besser ist es jedem Gast sein eigenes kleines Tellerchen anzurichten auf dem er sich dann austoben kann.

Und jetzt der Clue: wir haben all das nicht nur mit Tortilla Chips, sondern auch mit südtiroler Schüttelbrot aufgedipt!

Den Hauptgang flüstere ich jetzt nur ganz dezent: wunderbare Burger mit Champignons, Käse und Cocktailsauce. Perfect Saturday Night!


Mexikanischen Snack
(für 4-6 Personen, Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten)

Frijoles Refritos:
1 Dose Frijoles Refritos (gibt es in Wien z.B. beim Prosi und Meinl am Graben)
1 Dose Jalapeno Chiles (oder frischen Chili)
3 Spritzer Tabasco
  • Alles zusammen in einem Topf erhitzen bis es blubbert.
Pico de Gallo:
4 Tomaten, entkernt und grob gehackt
1 Zwiebel, gelb, fein gehackt
1 Bund Koriander, grob gehackt
1 Limette, Saft
1 Chili, fein gehackt (Kerne entfernt nach Geschmack)
Salz, Pfeffer
  • Alle Zutaten zusammen mischen.
Sour Cream:
50g Creme Fraiche
100g Sauerrahm
  • Zusammen glatt rühren.
Guacamole:
2 Avocados
1 Limette, Saft
  • Avocados schälen und Kern entfernen.
  • Mit einer Gabel zerquetschen.
  • Limettensaft und 4 EL Pico de Gallo (siehe oben) unterrühren.
50g Cheddar Käse
1 Packung Tortilla Chips

Fertigstellung:
  • In mehreren kleinen Schälchen:
  • Zuerst die Bohnen verteilen.
  • Darauf gerieben Käse verteilen.
  • Darüber Sour Cream verstreichen.
  • Alle mit Guacamole bedecken.
  • Zum Schluss Picco de Gallo auftürmen und mit gehacktem Koriander dekorieren.
  • Mit Chips servieren.
Anmerkungen:
  • Dazu passt ein gutes mexikanisches Bier oder - wenn man es fancy mag - ein Margaritha.

Samstag, 12. Februar 2011

Vegane Himbeertorte

Vegane Himbeertorte. "Jetzt spinnt sie komplett" werdet ihr euch denken. Und besonders die liebe Schwester wird die Augen verdrehen, denn mit ihr habe ich einmal ein veganes Restaurant besucht und noch heute lachen wir über die dort probierte eigenwillige "Dessertvariation". "Veganer werden wir nicht" haben wir an diesem Abend beschlossen.

Jetzt bin ich aber - einige Tage ist es her - auf dieses Rezept für vegane Himbeertorte gestoßen und es klang himmlisch. Die Zubereitung ist sehr simpel und geht schnell, weil vegane Torten nicht gebacken werden müssen (ist ja auch weder Ei noch Milchprodukt drinnen). Auf einen Boden aus köstlichen Medjoul Datteln und Mandeln wird eine Himbeercreme gestrichen, die auf Cashewnüssen basiert. Um der Cashewnuss den Wechsel des kulinarischen Aggregatzustandes (fest zu cremig) zu ermöglichen ist das Einweichen in Wasser unabdinglich. Sonst staubt's.

Ja, was soll ich sagen? Die Torte ist der Renner. Ich muss sie verstecken. Wirklich, wirklich köstlich. Theoretisch sollte sie mit frischen Himbeeren dekoriert werden. Es ist Jänner: weit und breit keine frische Himbeere zu sehen. Ich habe also mit Granatapfelkernen geschmückt und finde, dass es hinreißend aussieht.

Wichtiger Hinweis noch: die Zutaten sind für eine Back die Hälfte Backform bestimmt. Für normale Backformen also die Zutaten verdoppeln.

Ahja, und der Leser stellt fest, dass auch Kokosöl in der Creme enthalten ist. Kokosöl ist nicht flüssig, sondern weiss und fest. Ceres ist ein Beispiel für Kokosöl. Das würde ich aber nicht nehmen, sondern zu einer hochwertigen Alternative greifen. Ich habe meines beim Maran gefunden. Es hat eine wunderschöne Konsistenz und duftet.

Noch ein Tipp: Vor dem Servieren nicht verraten, dass es sich um eine vegane Torte handelt!


Vegane Himbeertorte
(Rezept ist in Cups angegeben --> eine 250ml Tasse verwenden)

1/2 cup Mandeln (geschält)
1/2 cup Medjoul Datteln (das sind die weichen Großen)
1/4 TL Salz

1 1/2 cups Cashews (für mind. 5 Stunden/über Nacht in Wasser eingeweicht
1 Zitrone, Saft
1 Vanilleschote, die Pünktchen herauskratzen
2 EL Kokosnussöl, geschmolzen (nicht zu heiß werden lassen)
4 EL Honig (richtige Veganer nehmen Agavendicksaft oder ähnliches)
1 Tasse TK Himbeeren (komplett aufgetaut)
  • Nüsse, Datteln und Salz im Mixer so lange fein hacken bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. (manche mögen es gröber, manche wollen eher eine Paste).
  • Mischung auf den Boden einer "Back die Hälfte" Springform verteilen und gut andrücken.
  • Mixer abwaschen und nun Cashews (ohne Wasser), Honig, erwärmtes Kokosnussöl und Vanillepünktchen so lange pürieren bis man eine feine Creme hat (keine Stückchen).
  • Die aufgetauten Himbeeren pürieren und durch ein Sieb streichen (um die Kerne zu entfernen).
  • Himbeeren und Cashewcreme vermischen.
  • Die Creme ebenfalls in die Springform füllen und gut verteilen.
  • Für eine Stunde im Kühlschrankkühlen, damit die Creme fest wird.
  • Mit Beeren oder Granatapfelkernen servieren.

Anmerkungen:
  • möchte man einen besonderen "Effekt" erzielen, dann kann man 2 EL der Creme beiseite geben bevor man die restliche Creme mit Himbeerpuree einfärbt. Diese 2 EL Creme verteilt man als kleinen Kreis in der Mitte der Torte. Die Himbeercreme wird dann vorsichtig um den Kreis herum und darüber gestrichen. Beim Anschneiden ergibt sich dann ein hübsches Muster.
  • auch wenn man diese Torte nicht nachbäckt, so sollte man in Supermarkt und Co auf jeden Fall Ausschau nach den köstlichen Medjool /auch Medjoul Datteln halten. Diese sind recht groß und schmelzen förmlich im Mund. Ein großer Genuss, den man nicht immer bekommt.

Mittwoch, 2. Februar 2011

München

Mitte Jänner habe ich eine Woche im schönen München verbracht. Wie daheim, und doch im Ausland. Hier nun einige kulinarische Notizen.

Muenchen72
Very, very gemütlich. Und wieder beneide ich die Deutschen für ihr Kneipentum. Sowas gibt es in Österreich nicht. Kleines Lokal, eingerichtet mit Gegenständen von der Olymipade 1972; kleine, feine Speisekarte; kleine, feine Getränkekarte, besonders nettes Service und das beste? Jeden Sonntag kann man dort gemeinsam mit anderen Gästen Tatort schauen. Und das ist sehr gemütlich. Gegessen haben wir: einen sehr guten Salat mit Ziegenkäse, der aus unterschiedlichen Blattsalaten, Rohkost, Maracuja und einem sehr guten Dressing bestand. Als Hauptgang hausgemachte Gnocchi mit Salbeibutter, die Gnocchi interessanterweise herausgebraten. Ungewöhnlich. Schmeckt gut. Und die Nachspeise? ... wird sich der erfahrene Blogleser fragen, der doch weiß, dass ich Desserts über alles liebe: Tja, die wunderbaren Waffeln mit Weichseln, Eis und Schlagobers waren zu meinem großen Bedauern aus.








Prinz Myshkin
Endlich einer der beweist, dass vegetarisches Essen nicht immer gesund, trocken und schwer verdaulich sein muss. Und, dass man als Vegetarier auch "in" sein kann. Ein internationales Lokal mit großer Karte, das für jeden Geschmack etwas bietet. Unter anderem Pizza bei der man zwischen zwei unterschiedlichen Teigen wählen kann. Das großzügige Lokal mit gaaaanz hohen Decken ist reduziert eingerichtet. Hingucker sind die moderne Beleuchtung und die genialen Blumenbouquets (tolle Rosen und Lilien ... feudal).
Wir teilten eine Vorspeisenvariation, die mit vielen unterschiedlichen Aromen und Geschmäckern erfreute. Danach für mich ein großer karibischer Salat, der für meinen Geschmack nicht ganz ausgewogen war. Die Begleitung entschied sich für Samosa mit Tomaten Chutney und das war richtig gut. Zur Nachspeise eine Walnuss-Toffee-Tarte, die eigentlich verboten gehört, weil so gut und eine Mango Mascarpone Creme.


coole Beleuchtung und Olivenbaum im Lokal



Yum
Angeblich der beste Thai Münchens. Naja. Das Ambiente ist wirklich schön und der Service freundlich und flink. Das Essen hat mich aber nicht so sehr vom Hocker gehauen. Sehr lecker war jedenfalls der Sticky Rice mit frischer Mango zur Nachspeise.

Acquarello
Ein Michelin Stern und angeblich der beste Italiener Deutschlands. Gleich vorweg: Günstig ist der Spaß nicht. Aber jeden Cent wert. Ausgesucht freundlicher Service, fantastische Speisen und immer wieder schöne Details. Im Rahmen des Acquarello Klassikmenüs probierten wir 7 Gänge.

Vitello Tonnato

Los ging es mit einem sehr feinen Vitello Tonnato. Sehr schön angerichtet, das Fleisch ganz zart und die Sauce nicht zu fett. Es folgten weitere 6 Gänge, die ich hier leider nur kurz streifen kann. Der in 3 Nudeln angerichtete Ochsenschwanz war sensationell! Die mit Walnuss Ricotta gefüllten Ravioli bestanden aus hauchdünnem Nudelteig und waren mit einer unglaublich luftigen Parmesan Zabaione überzogen. Jakobsmuscheln und Rochen waren jeweils genial. Die kleine Scheibe vom Braten ein weiteres Highlight. So mürbe und eine derartig dichte und aromatische Sauce. Köstlich.

Ochsenschwanz gut versteckt

Zum Abschluss Eukalyptus-Gelee mit Apfelragout, Apfelespuma und Apfel-Koriander Sorbet. Das Dessert fand ich wirklich fein, habe aber zu bemängeln, dass tierische Gelatine verwendet wurde und deren Eigengeschmack etwas unvorteilhaft hervorstach.

besagtes Dessert

Und für verspielte Menschen wie mich noch das Highlight: Zum Café gab es ein Wägelchen auf dem diverse Süßigkeiten in altmodischen Glasgefäßen aufgebaut waren aus denen man wählen konnten. Macarons, Pralinen, Kekse. Das lässt das kindliche Herz in mir gleich höher schlagen.

bisserl wie im Zuckerlgeschäft


und zum Abschluss noch Weisse Minzschokolade

Idas Milchladen
Ida, ach Ida, wie werde ich dich vermissen! Ich logierte im MotelOne, einer Budget Kette, die ich wirklich wirklich empfehlen kann. Gegenüber fand sich besagter Milchladen. Ein kleines Geschäft in dem man gefüllte Weckerl, diverse Salate und köstlichen Milchreis, Fruchtquark und sardisches Joghurt kaufen kann. Dann noch einige Quichevarianten und Getränke. Idas Köstlichkeiten haben mich jeden Tag gerettet und ich weiß noch nicht wie ich es in Zukunft ohne täglichen Milchreis mit Weichseln aushalten soll. Ida ist serviceorientiert: sperrt früh auf, die Damen sind besonders freundlich, man wird rasch bedient. Ida ist ein heißer Tipp!



Speisen im Boardrestaurant von ÖBB und DB
Bekannterweise reise ich gerne per Bahn. (Vorteile liegen klar auf der Hand: Transport von/nach Stadtzentrum, mehr Beinfreiheit, Bewegungsmöglichkeiten, keine lästigen und zeitraubenden Kontrollen). Auch diverse Winterdebakel der Deutschen Bahn können mich nicht abschrecken. Und so habe ich auch auf dieser Reise die Bahn von Hannover nach München (DB ICE) und von München nach Wien (ÖBB Railjet) genutzt.

Beide Boardrestaurants überraschen mit einer ansprechenden Weinkarte, die deutsche und österreichische, aber auch internationale Weine bietet. Die Beilagensalate bei beiden Unternehmen fand ich nicht überragend, aber doch recht ansprechend. Die Schwammerlnudeln bei der Deutschen Bahn weckten Kindheitserinnerungen, waren mit Sicherheit keine Haute Cuisine, aber doch sehr annehmbar. Der Käseteller war recht vielseitig und international, es fanden sich aber einige Käse mehrmals auf dem Teller (der Rest war wohl ausgegangen). Der Schokoladenkuchen (lauwarm und sehr schokoladig) war eine leicht industrielle, aber dennoch positive Überraschung. Für ausgelaugte Geschäftsreisende eine Bombe voller Glückshormone.

Bei der OEBB entschied ich mich für Pinzgauer Kasnockerln und unterstelle der Bahn, dass es sich um ein qualitativ minderwertiges Mikrowellenprodukt handelt. So waren es keine Nockerl, sondern ein zusammenklebender riesiger Nocken/Teigkugel/Magenterrorismus. Auch bot der Speisewagen der DB etwas mehr Flair und z.B. weiße Tischtücher. Die OEBB setzen mehr auf nüchternen Industrie Charme (viel Plastik und Metall). Auch kann man bei der ÖBB einander nicht gegenüber sitzen, sondern nur nebeneinander, was spätestens bei der Nachspeise für Nackenstarre sorgt und insgesamt nicht ganz zum sexy Image des Railjets passt.

Trotz einiger Makel möchte ich jedem ans Herz legen gelegentlich im Speisewagen durch Europa zu flitzen. Denn beim Zugfahren ist es ein wenig wie beim Wandern .... die Seele kann Schritt halten.