Dienstag, 30. September 2008

Schnitzerl von Radatz

Anlässlich einer kleinen Feier wollte ich meine Kollegen mit Schnitzeln erfreuen. Da ich kein Freund des Frittierens in meiner Küche bin, entschied ich mich dazu die Schnitzel bei Radatz zu kaufen. Herr Robert (die Fleischer Legende der Radatz Filiale am Rochusmarkt) nahm meine Bestellung (extra kleine Schnitzel, halb Schwein, halb Huhn) freundlich entgegen. Heute standen die fertigen Schnitzel hübsch verpackt zur vereinbarten Zeit (8Uhr früh) bereit.
9 Stunden später genossen meine Kollegen und ich die kleinen Schnitzerl kalt mit Kartoffelsalat und den üblichen Beilagen. Ich kann nur sagen: Ein Hoch auf Radatz Schnitzerl. Ausgezeichnete Panier, weit und breit keine Flachsen und netter Service.

Radatz am Rochusmarkt
Mo-Fr 7:00-18:15
Schnitzel: € 2,10

Montag, 29. September 2008

Dachstein Wochenende

Die folgenden Berichte sind mit Vorsicht zu genießen, denn alle Hütten und Gasthöfe wurde ausgehungert und mit Lungen voller Bergluft besucht, was die Urteilskraft zu Weilen ein wenig einschränken kann.

Bio Bauernhof Leitenmüllerhof
Ein steirisches Idyll an Fuße des Dachsteins in Unterleiten. Kräutergarten, Kühe, Schweine, Ziegen, Hasen … ganz so wie es sich gehört. Der Bauernhof von Regina und Toni erfüllt alle kitschigen Großstadt Erwartungen und den Komfort gibt es noch dazu. Wir wohnten in kuscheligen Zimmern mit Blick in den alten Steinobstgarten. Zum Frühstück gab es ein vielseitiges Buffet, wo sich für jeden Geschmack etwas fand. Nachmittags konnte man sich bei Café und Tee am Kuchenbuffett bedienen und Abends gab es ein 3-gängiges Menü mit Hauptgericht zur Wahl und Salat vom Buffet. Wir mochten vor allem den Radicchio Salat mit Ananas.
Nach der Bergtour laden Sauna und Dampfbad zum Entspannen ein und von den Ruheliegen lässt sich der Blick in den Obstgarten genießen. Oma’s Milchkaffee werden wir sobald nicht vergessen.

Ignaz-Mattis Hütte
Auf 1.986m liegt die Ignaz-Mattis-Hütte schön über dem Giglachsee. Nachdem wir durch den Schnee zur Hütte gestapft waren, kamen bei mir – obwohl erst Ende September- weihnachtliche Stimmung auf. Wir ließen uns in der kuscheligen Hütte nieder und genossen einen ausgezeichneten Kaiserschmarrn mit Apfelmus. Der Hüttenwirt sowie seine Mitarbeiter sind sehr nett. Erwähnt sei noch die Toilette: Welch Freude für eine erschöpfte Wanderin solche Sauberkeit vorzufinden!


Dachstein Gletscherrestaurant

Überwältigt vom Panorama, dass sich uns von der Bergstation der Dachsteinbahn betraten wir das Dachstein Gletscherrestaurant. Da schlug einem der „Charme“ (????) der 70er Jahre entgegen. Das Selbstbedienungsrestaurant erwies sich als etwas chaotisch geführt und als kulinarischer Reinfall. Gefriergetrocknete Petersilie als Verzierung, Suppenwürfel Suppe etc. Da half nur die mitgebrachte Brettl Jausn und ein kräftiger Schluck aus dem Flachmann.

Gasthof Türlwandhütte
Nach der Talfahrt nahmen wir im Gasthof Türlwandhütte unsere letzte Urlaubsmahlzeit ein. Die bestellten Speisen - Kaiserschmarrn (mit Zwetschgenröster), Germknödel und Wienerschnitzel – waren alle ausgezeichnet und entsprachen unserer Erwartung. Ein zweiter Germknödel wurde nicht geordert, da man sich in der Diskussion „flüssige Butter vs. Vanillesauce“ nicht einig wurde.

Donnerstag, 25. September 2008

Cafe Nil

Ein Urlaubstag unter der Woche! Welch ein Genuss. Diesen beginnt man am Besten mit einem netten Frühstück. Mit Valentin und Nina traf ich mich also zu später Vormittagsstunde vor dem kleinen aber angeblich doch so feinen Cafe Orient. Aus einem unerfindlichen Grund war es leider geschlossen und so mussten wir unseren Hunger nach einem levantinischen Frühstück an einem anderen Ort stillen. Es regnete und war eisig kalt und so wichen wir ins gute alte Café Nil aus, in dem ich ja schon so manch angenehme Stunde verbracht habe.

Mit der üblichen Zeitverzögerung zur Bestellung bekamen wir alsbald 3 arabische Frühstück serviert. Dazu frischen Minztee. Auf unseren Tellern ließen uns der Anblick von Hommos, Falafel, Salat, cremiger Schafkäse und Oliven das Wasser im Mund zusammen laufen.

Zum krönenden Abschluss dann noch eine Melange und einen türkischen Cafe geordert und schon war ein perfektes Frühstück vorbei und wir mussten zurück in den Regen.

Einziges Manko: Wir saßen im Raucherbereich und der wird im Nil nun mal kräftig bequalmt. Nächstes Mal also in den Nichtraucherbereich.

Eckdaten

Adresse: 1070 Wien
Siebensterng. 39
täglich 10:00-24:00
arabisches Frühstück: € 8,60

Spätsommer Tarte

Eine Tarte, die die Düfte und Aromen des Sommers noch einmal zurückholt habe ich diese Woche gebacken. Und so schnell wie ich sie gebacken habe, war sie auch schon wieder weg ... und Sophie ist mir noch immer böse, weil ich nichts für sie retten konnte.

Spätsommer Tarte

Zutaten:
- 1 Packung TK Blätterteig (braucht 1,5h zum Auftauen)
- 2 gelbfleischige Pfirsiche
- 10 Zwetschgen
- 2 Feigen (gut waschen)
- 20 cl Creme Fraiche
- 50 g gemahlene Mandeln
- 1 Ei
- 1 EL Zucker

Zubereitung:
1°/ Den Blätterteig ausrollen und eine Tarteform damit auslegen (wer keine Tarteform hat nehme eine normale Springform) und den Backofen auf 180°C vorheizen. (Ober-Unterhitze)

2°/ Alle Früchte gut Waschen und in Scheiben schneiden. Die Tarte von außen nach innen belegen. Ganz außen mit den Pfirsichen beginnen, dann die Zwetschken und innen die Feigen Scheiben. NB: Natürlich können die Früchte nach Geschmack und Jahreszeit abgewandelt werden.

3°/ Den Guss vorbereiten: Creme Fraiche, gemahlene Mandeln, das Ei und den Zucker gut vermischen. Den Guss über die Früchte gießen. 30min. backen.

4°/ Wer möchte serviert zusätzlich noch Creme Fraiche oder Vanilleeis. .... schmeckt aber auch solo ganz wunderbar.


Restaurant Eisvogel im Prater

Anlässlich des Geburtstags meines Großvaters waren wir im Eisvogel im Prater essen. In Mitten der einzigartigen Architektur dieses Platzes befindet sich eben dieses Lokal. Der ehemalige Käse Sommelier des Steirerecks ist als Geschäftsführer in Amt und Würden.

Meine bösen Vorahnungen wurden nicht erfüllt. Das Lokal ist innen ausgesprochen gelungen. Man hat ausreichend Platz, die Einrichtung ist geschmackvoll gewählt und die Anzahl der Service Mitarbeiter überwältigt.

Was durfte ich genießen? Ich enthielt mich - mit Blick auf den Käsewagen - der Vorspeise. Als Hauptspeise: Tafelspitz mit Semmelkren. Das Fleisch und das Wurzelgemüse lagen in einer Semmelkren Sauce. Nicht schlecht, aber gewöhnungsbedürftig. Das als Beilage servierte Rösti war ausschließlich fett und davon abgesehen geschmacksarm. 4 von 4 Röstiportionen wurden nicht aufgegessen, was eine gewisse Aussagekraft hat.

Zur Nachspeise wählte ich die Variation von böhmischen Mehlspeisen, die da sind: Nougat Knödel, Powidl Tascherl und Kirsch Kuchen. Alles köstlich und die dazu gereichten Fruchtsaucen sehr gut.

Abschließen schritten wir endlich zum Käsewagen. Der zuständige Kellner war leider ein wenig unwillig. Nach mehrmaligem Nachfragen ließen sich ihm aber dann doch einige Details zu den Käsen entlocken. Und ich kann nur sagen: Ein Genuss! Mein Auge war ein wenig irritiert, als das Süßwein Gelee aus einer alten Ketchup Flasche gequetscht wurde. Darüber kann man aber hinwegsehen.

Der Service war durchgehend sehr bemüht und phasenweise.

Alles zusammen ein Lokal, welches einen Besuch wert ist.
Eckdaten
Adresse: 1022 Wien
Riesenradplatz

Tel: 1 9081116 – 3100
Mo-So: 11:30 – 24:00
Menü: € 31,00

Dienstag, 16. September 2008

Topfenknödel

Es regnet, windet und ist eiskalt. Da hat Petrus wohl vergessen, dass wir erst September haben und ich mich auf rote Blätter, Altweibersommer etc. eingestellt hatte. Gut.... dann eben nicht! Gestern kam mir nach einer verfrorenen Nacht eine geniale Idee: ich könnte heizen. (ich gebe zu: der Gedanke war naheliegend ... aber....) So habe ich vorsichtig die Heizkörper angelassen und bin plötzlich unglaublich vergnügt ob der Plusgrade in meiner Wohnung. Als nächstes musste Seelenwärmendes Essen her: Topfenknödel. Flaumig, weich und dazu Dosenpfirsiche (jaja, böses Industrieprodukt, aber die passen einfach toll dazu ... bitte nicht gezuckert kaufen!)

Schon bald dampfte es in meinen Töpfen und Pfannen:

Topfenknödel

250g Topfen
80g Semmelbrösel
60g Gries
80g Butter, flüssig
2 Eier
3 EL Sauerrahm oder 4 EL Buttermilch
1/2 Zitrone, Schale und Saft
1 EL Vanillezucker
Prise Salz

  • Butter und Semmelbrösel vermischen, dann die restlichen Zutaten hinzufügen und gut verrühren.
  • 2h kühl rasten lassen
  • mit feuchten Händen 12 Knödel formen und in Salzwasser (siedend, nicht blubbernd) 8min garen. Ein gutes Zeichen ist wenn sie vom Topfboden an die Wasseroberfläche aufsteigen.
  • In einer Pfanne 100g Butter erwärmen und 100g Semmelbrösel beifügen. Erhitzen bis Brösel goldbraun werden. Nicht von der Pfanne weggehen und brav rühren (verbrennen ganz leicht). Ein wenig Zucker und eine Prise Zimt beifügen.
  • Topfenknödel aus dem Wasser heben und in Bröseln wälzen.
  • Anrichten und mit Pfirsichen servieren (oder Zwetschkenröster)

So sah das bei mir aus:

Eierschwammerl Risotto

Sophie sei Dank! Am Samstag besuchte ich das erste Mal den Karmelitermarkt. Freitags war ich ja schon dort, aber nur Samstags gibt es auch die Bauern- und Slow Food Stände. Mir gefällt, dass viel „altes“ Obst und Gemüse angeboten wird. 100 verschiedene Tomaten Sorten, verschiedenste Brotstände (auch für Allergiker) , Käse, Wurst und natürlich Blumen.

Da ich ja jeden Samstag auf den Rochusmarkt gehe, habe ich auch gleich am Beispiel von 1/2kg Eierschwammerl einen Preisvergleich gemacht:
Rochusmarkt: € 6,50
Karmelitermarkt: € 5,50

Besagte Eierschwammerl galt es dann auch zu verkochen. Gestern erfreuten sich mein Vater und ich an einem köstlichen Eierschwammerl Risotto. Dazu gab es Rucola Salat mit einem sommerlichen Zitronen Dressing und grünen Tomatenraritäten.

Eierschwammerl Risotto
Das Risotto war schnell und meditativ angerührt. Da ich noch eine halbe Flasche Riesling Federspiel vom Eigl (Wachau) offen hatte (schon länger offen, leider nicht mehr trinkbar, aber noch wunderbar verkochbar) wanderte ein wenig mehr als das übliche Achterl an Wein in mein Risotto.
In einer Pfanne wurden Zwiebel und getrockneter Thymian in Fett (halb Olivenöl, halb Butter) angeschwitzt, Eierschwammerl hinzugefügt und gegart bis die Pilzflüssigkeit fast verdampft war. Ein Spritzer Zitronensaft, frisch gemahlener Pfeffer und etwas Salz. Die Eierschwammerl auf dem Risotto drapiert und mit Salat serviert. Der Vater war sehr zufrieden.

Französischer Samstag


Kazi lernt seit Monaten fleißig vor sich hin und jetzt wo der große Tag der Prüfung naht muss sie gelegentlich kulinarisch gerettet werden. Andernfalls würde sie sich wohl in ein medizinisches Lexikon verwandeln. Samstag war es so weit. Gegen 18Uhr kam sie angeschwirrt und wir starteten einen kleinen Kochmarathon. Schlappe 2h später durfte sich meine Schwester dann mit uns an folgenden französischen Köstlichkeiten erfreuen:
  • Soupe au Potiron
  • Tarte aux Tomates
  • Ratatouille mit Pinienkernen und Schafkäse
  • Fondant au Chocolat mit Vanilleeis und Himbeeren
  • Zucchini-Schokolade Kuchen
Ach was haben wir geschlemmt! Und als wir uns dann - auch wenn wir es wirklich gewollt hätten - nicht mehr bewegen konnten, haben wir uns noch "Keinohrhasen" angesehen. ... der aktuelle schwesterliche Lieblingsfilm. Keinohrhasen wurden aus gesundheitspädagogischen Gründen von Teekannen voller Entschlackungs- und Orangenblütentee (beruhigt und zügelt den Appetit ....als ob wir nach diesem Festmahl noch Appetit gehabt hätten) begleitet. Ein gelungener Abend!

die Tarte nachdem wir sie ein bisserl gekostet hatten.... ich glaube ich brauche einen Food-Stylist/Photographer

For future reference: Kazi wurde nicht müde zu erwähnen, dass sie sich jetzt ganz sicher ist, dass sie Kuchen backen nicht ausstehen kann. Die Sorgenfalten gruben sich immer tiefer in ihrer Stirn während sie mit dem Mixer durch den Kuchenteig pflügte. In der Not bot sie mir sogar an Teile meiner Wohnung aufzuräumen oder meinem Kleiderkasten ein neues Ordnungssystem zu verpassen!

Freitag, 12. September 2008

Sophie’s Best!

Sophie hat Wien mit einem viel zu kurzen Besuch beehrt und wir verbrachten ein sehr nettes Abendessen in gemütlicher Runde. Den lauen Spätsommerabend werden alle Gäste noch lange mit dem Cocktail der Saison in Verbindung bringen „Sophie’s Best“. Das Rezept findet ihr unten. Davor möchte ich aber noch kurz einige Fakten klarstellen über die gestern nach einigen Glässchen dieses köstlichen Getränks gefachsimpelt wurde:

Was ist Pelinkova?
Pelinkova ist ein kroatischer Kräuterlikör aus 21 Kräutern, wobei der Wermuth dominiert. Unserer war von der Marke Maraska.

Warum schmeckt Pelinkova nicht wie Aperol?
Aperol ist ein Likör aus Rhabarber, Chinarinde, Bitterorangen und Enzian. (Leixi schmeckt trotzdem keinen Unterschied…)

Liebe Sophie, vielen Dank für einen wunderbar entspannten Abend über den Dächern von Wien!

Rezept für Sophie's Best:
Tonic Water
Pelinkova
Limetten in Scheiben
Eiswürfel

Man mische die Zutaten nach Lust und Laune und erfreue sich an den verschiedenen Variationen.

Dienstag, 9. September 2008

Sonnentor

Als langjährige Kundin und ehemalige Nachbarin des Sonnentor Shops in Krems komme ich nicht umhin meinen geschätzten Lesern mein neues Lieblingsprodukt vorzustellen: Den Halleluja Tee!Wer die Freude hatte Johannes Gutmann (Sonnentor Gründer) kennen zu lernen, der wird das Etikett lieben..... und alle anderen die Teemischung. Da tummeln sich Apfelminze, Erdbeerblätter, Brombeerblätter, Lavendel, Lindenblüten, Holunderblüten, Ringelblumen und Kornblumen. Es handelt sich also um eine sehr verträgliche Mischung. Geschmacklich kann ich nur sagen: sonnig! Und wer sie probiert, der wird mir recht geben.

Ich freue mich auf diesem Weg über das 20-jährige Firmen Jubiläum und hoffe noch oft voller Freude in das wunderhübsche Geschäft in Krems einfallen zu können.

(über das erstmal erworbene "Risonno" (eine Risottoreis-Gewürz Mischung) werde ich nach Zubereitung berichten)

Eckdaten
Adresse: 3500 Krems
Fußgängerzone Schwedengasse 2

Tel: 02732/70880

Konditorei Raimitz


Anlässlich einer Veranstaltung war ich dieses Wochenende endlich wieder einmal beim "Raimitz". Wie konnte ich bloß so viel Zeit verstreichen lassen? Es gab Zeiten - als ich noch um die Ecke wohnte - da war diese Konditorei mein verlängertes Wohnzimmer. Punschkrapfen, Weincremeschnitte oder aber die sagenhaft gute Topfen-Himbeer-Torte ... das sind Erinnerungen.

In gemütlicher Runde verbrachte ich 3 Stunden in der Filiale am Bahnhofsplatz. Alleine der Blick in die Vitrine ließ die Glückshormone Walzer tanzen. Da gibt es Brioche, Mandelbögen, Torten, Kekse, Konfekt und natürlich das wunderbare Eis. Das Schlimmste: Man muss sich entscheiden!

Neben diesen süßen Versuchungen werden teils deftige Caféhaus Spezialitäten angeboten. Mein Vater schwärmt beispielsweise für "Champignon Toast", einer Sünde aus Toastbrot, Champignons à la Creme und Käse.

Für Krems Neulinge sei erklärt: Die Filiale am Bahnhofsplatz ist die größte und zentral gelegen. In Stein ist es kuscheliger und näher an der Donau. Die Filiale Kirchengasse befindet sich winzig und sehr schön in einer Seitengasse der Oberen Landstraße (ideal nach dem Bauernmarkt am Samstag).

Eckdaten

Adresse: 3500 Krems
Bahnhofplatz 12

Tel: 0732/82455-0

Buschenschank Jahner

Meine Lieblingsfranzösin Priscille ist aus Paris auf Besuch und möchte natürlich auch außerhalb Wiens unterhalten werden. Da nehme ich mir gerne einen Tag Urlaub und fahre an einem Montag in das an Wochenenden sonst so überfüllte Burgenland. Nach dem Besuch von Schloss Hof (sehr empfehlenswert) und der Besichtigung der Ausgrabungen von Carnuntum (ebenfalls sehr empfehlenswert) war eine Stärkung unumgänglich. Den ursprünglich geplanten Heurigen in Göttlesbrunn (20 Min. entfernt) haben wir nicht erreicht, da die bezaubernde Französin auf Grund von Hunger bereits nach 10 Minuten quengelig wurde.

Als hingebungsvolle Gastgeberin folgte ich dem nächsten erblickten Schild und wir erreichten nach wenigen Metern den Heurigen Jahner. Erst im Juli 2008 eröffnet, ist diese Buschenschank schlicht und modern gestaltet. Etwas unschlüssig (man möchte ja die kitschigen, traditionellen Erwartungen des ausländischen Gastes erfüllen) nahmen wir auf der Terrasse Platz. Man sitzt sehr nett mit Blick auf die Weinstöcke. Die Autos auf der B9 hört man dezent. Die klaren Linien der Terasse werden nur durch fröhliche Almdudler Sonnenschirme gebrochen.

Der Hunger der Mademoiselle wollte gestillt werden. Rasch bestellte ich also eine Brettl Jause und einen kleinen Aufstrichteller sowie eine Auswahl an Weinen zur Verkostung (SB 2007, WR 2007, Zw 2006, Cuvée 2006). Da die Französin ihre Liebe zu Hollundersirup entdeckt hat (sie nennt ihn liebevoll "Holender" ... wohl weil sie eine Verehrerin der Wiener Staatsoper ist) ordere ich auch noch 1/4l dieses Trunkes.

In Erwartung des Essens verkosteten wir die Weine. Welch harte Probe für einen Winzer wenn sich der St.Emilion erprobte Gaumen einer Französin an österreichischem Wein versucht. Den sehr leichten Sauvignon Blanc mochten wir, auch wenn wir den kurzen Abgang betrauerten. An der Nase des Cuvée mit dem schönen Namen Rubin Carnuntum konnten wir uns nicht satt riechen.

Sowohl die Brettl Jause (mit verschiedensten Braten und Würsten) als auch die Aufstriche haben uns gut geschmeckt. Der Senf im Tütchen (wie bei McDonalds) wollte nicht so recht zum puristischen Ambiente passen.

Eckdaten

Adresse: 2403 Wildungsmauer
Donaustr. 23
Tel: 02163/ 2326
Brettljause: € 4,50
1/8l SB: € 1,60

Sababa


Zu stressigen Zeiten, wenn ich nicht zur Ruhe komme, dann gehe ich in der Mittagspause ins Sababa und zwar alleine. Ich und mein Humus-Falafel Teller. Das ist mir Unterhaltung genug und beruhigt. Ich schätze die Küche des Nahen Ostens für ihre „Erdigkeit“. Erdigkeit im Sinne von: das fühlt sich gut im Magen an und schmeckt auch noch gut. (Kebab gehört da übrigens schon nicht mehr dazu). Im Sababa vereint der kleine Teller alle meine Sehnsüchte. 2-3 kleine Falafel Bällchen (frisch herausgebacken, also innen grünlich und nicht drittklassig gelb), frisches Humus, Karotten-Cumin Salat, etwas Rotkraut und natürlich Tomaten-Auberginen Salat. Dazu gibt es einen kleinen Brotfladen und ein Glas Leitungswasser.

Ich gebe zu: Es gibt schönere Plätze als einen Gastgarten in der Rotenturmstraße. Es gibt womöglich auch bequemere Sessel und sicher weniger speckige Speisekarten.

Es gibt aber wenige Lokale mit so viel familiärem Charme und so angenehm schlagfertigen Kellnerinnen.

Jedenfalls kann ich die nächste stressige Zeit kaum erwarten, wenn ich wieder in Sababa pilgern werde.

Eckdaten

Adresse: 1., Rotenturmstraße 19
Tel: 01/ 533 18 74
Humus-Falafel: € 6,70

Donnerstag, 4. September 2008

Hollerkoch

Herbst ist es und der Holler hängt schwarz glänzend von den Stauden. Hollerfans begeben sich in Wald und Garten um zu ernten. Wem das nicht möglich ist, der wendet sich an den Bauern oder die Gemüsefrau seines Vertrauens. Ich mag Holler als Koch oder in Griesschmarrn. Holler enthält viel Vitamin C und sollte nicht auf Kleidung tropfen, da er sich nicht auswaschen lässt. Hier mein Hollerkoch Rezept, welches sich einfach zubereiten lässt.

250g Holler (gerebelt)
2EL Zucker
2 Birnen (geschält und in Spalten)
1 Zimtstange
3 Gewürznelken
5 Zwetschken (falls verfügbar)

Alle Zutaten mit einem 1/4 l Wasser (oder leichtem Weisswein) bei niedriger Hitze 20Min. kochen. Falls zu Flüssig am Ende mit Maizena binden.

Wie bindet man mit Maizena?
2 EL Maizena in 1/8l kaltem (!) Wasser auflösen. Holler vom Feuer ziehen, Mischung in den heißen Holler gießen, verrühren und nochmals kurz aufkochen.

Was passt zu Hollerkoch?
Vanilleeis, Topfencreme, Naturjoghurt, Pecorino

Montag, 1. September 2008

Expedit

A night with the girls! Ein Abend mit Sophie und Bärbel. Welch eine Freude! Zu allem Glück gingen wir auch noch ins Expedit. Davon schwärmt mir Hans (mein Haarkünstler) bereits seit 2 Jahren vor (immer dann, wenn er an meiner Kochtopffrisur arbeitet).

Das Lokal überzeugt mit Schlichtheit und Charme. Speisekarte gibt es nicht. Die aktuellen Leckereien werden ausschließlich via Schiefertafel kommuniziert und diese wiederum gekonnt von einem Kellner vorgelesen.

Während wir uns an Quitten- und Uhudlersaft und natürlich Prosecco gütlich taten, entschieden wir uns in einem unglaublich chaotischen Prozess für diverse Köstlichkeiten.

Bärbel bekam eine herrliche ligurische Gazpacho (??????), Sophie einen kleinen Antipastiteller (die getrockneten Tomaten waren offensichtlich nicht das ihre) und ich hatte Kürbis mit Ente sowie Linsen mit geräuchertem Mozzarella. Alles hervorragend.

Wir schritten zur Hauptspeise. Steinpilzravioli mit Salbeibutter für mich, Linguine Bolognese (natürlich viel feiner) für Bärbel und Ravioli mit einer Füllung vom geräucherten Mozzarella und Tomatensauce für Sophie. Sophie war nicht so recht von ihrer Speise überzeugt. Bärbel und ich hingegen begeistert. Der zusätzlich bestellte Parmesan dauerte leider eine gefühlte Ewigkeit, wurde dann dafür gleich doppelt serviert.

Dank Bärbel lernte ich dann noch Campari Alkoholfrei kennen. Nennt sich Sanbitter, ist wunderbar rot und schmeckt tatsächlich nach Campari.

Das Expedit wird mich wieder sehen. Vielleicht im Winter. Dann stelle ich es mir drinnen sehr urig vor. Im Sommer sitzt man draußen jedenfalls sehr nett und kann den Parksheriffs beim Strafzettelverteilen zusehen. Hat was meditatives.

Eckdaten
Adresse: Biber- Ecke Wiesingerstraße 6
Telephon: 01/512 33 13 0