Dienstag, 6. Oktober 2009

Tarte Tatin

Letzte Woche verbrachte ich einen Tag in Paris "ville d'amour" aber auch "ville culinaire". Auch wenn die Zeit für kulinarische Genüsse knapp war, so konnte ich mich dennoch am Flughafen mit den neuesten Ausgaben von Saveurs und Elle à Table eindecken (Regal war leider vergriffen).

Wieder in Wien juckte mich das Verlangen den Kochlöffel zu schwingen förmlich in den Fingern. Damenabend? Dame Nr. 1 war natürlich sofort überzeugt und stellte sich sogar als Kochassistentin zur Verfügung. Es sei erwähnt, dass Dame Nr. 1 gutes Essen sehr schätzt, den Prozess des Kochens aber verachtet. Umso bedeutender ist ihre Kochassistenz.

Gegen Mittag traf ich die ersten Vorbereitungen und begab mich sodann in die Stadt um Dame Nr. 1 auf einen Tee zu treffen und ihren untrüglichen Geschmack bei Fragen der Wohnungseinrichtung zu Rate zu ziehen. Es geschah, was geschehen musste: wir vertratschten uns. Es wurde notwendig, was immer notwendig wird: Blitzkochen.

Alles kein Problem. 1,5 Stunden später - meine Küche ein Schlachtfeld - war alles fertig und wir genossen ein kleines französisches Abendessen. Wunderbar zur erkälteten Jahreszeit: Brunnenkresse-Zitronen Suppe. Es folgte ein Linsensalat mit geräucherter Forelle. Zum Abschluss verloren wir jeden Anstand und stürzten uns - zur Freude der Gastgeberin - auf die äußerst gelungene Tarte Tatin begleitet von großzügigen Löffeln von Creme Fraiche.

Tarte Tatin ist ein verkehrter Apfelkuchen, der in Frankreich mit Creme Fraiche serviert wird. Statt Äpfeln kann man auch Birnen verwenden und mit etwas Thymian würzen, oder - besonders gut - Quitten. Das Rezept ist einfach zubereitet und die Tarte verboten gut.

Tarte Tatin wurde zu schnell aufgegessen um photographiert zu werden, darum fremdes Photo

Tarte Tatin
Teig:
150g Mehl
100g Butter
25g Kristallzucker oder braunen Zucker
2 Dotter

Apfel:
40g Butter
100g Kristallzucker
5 Äpfel, geschält, entkernt, geviertelt
  • Butter und Mehl mit den Fingern rasch verarbeiten, dann den Zucker beifügen. Zum Schluss die Eidotter einarbeiten. Den Teig zu einer Kugel rollen, in Alufolie wickeln und im Kühlschrank 30Min. rasten lassen. Wichtig ist den Teig schnell zu verarbeiten, damit die Zutaten nicht warm werden.
  • Butter in einer Pfanne mit etwa 20-25cm Durchmesser schmelzen. Zucker hinzufügen und karamelisieren lassen. Sobald das Karamell hellbraun ist und die Konsistenz von Sirup hat, die geviertelten Äpfel hinzufügen. Aufpassen! Das Karamel spritzt wenn man die Äpfel hinzufügt und ist sehr heiß.
  • Die Äpfel gut mit dem Karamel vermischen und etwas garen lassen.
  • Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf die Größe der Pfanne ausrollen.
  • Äpfel mit der Teig Platte bedecken und die Pfanne ins Backrohr stellen.
  • Tarte etwa 30 Min. backen, bis der Teig gebräunt ist und das Karamel ein wenig hervorsprudelt.
  • Tarte aus dem Ofen nehmen und sofort auf eine Kuchenplatte stürzen.
  • Etwas abkühlen lassen und mit Creme Fraiche servieren.

Bei Pfannen mit "Plastik" Griff muss dieser entfernt werden. Hat man keine geeignete Pfanne, so kann man auch eine passende Auflaufform verwenden.

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