Mittwoch, 9. Dezember 2009

Paris Wochenende

Vier wunderschöne Tage habe ich in Paris verbracht und endlich Priscille wiedergesehen. Priscille ist eine Vorzeige Französin: sie muss sich keine Mühe geben und ist trotzdem très chic, auch ein Schlabberpulli und unfrisierte Haare sehen an ihr gut aus (obwohl sie natürlich nur selten so herumläuft), sie spricht ein wunderbar französisches Deutsch, wohnt in einer der charmantesten Gegenden von Paris. In ihre Wohnung führt ein hölzernes Treppenhaus und geheizt wird natürlich mit Strom. Mit großer Lust taucht Priscille morgens das Croissant in ihre Tasse bis sich dicke Fettaugen auf dem Tee bilden. Erwähnung soll auch noch der Stechschritt eines Generals finden, den sie sich angewöhnt hat um das große Paris zu durchqueren.


Schluss mit der Schwärmerei, den so einiges haben wir erlebt. Beim Rugby Match im Stade de France haben wir zusammen mit 69 998 Fans das schweinchenrosa gekleidete Team von Paris angefeuert. Im Moulin Rouge habe ich meine erste Revue gesehen und war begeistert. Einen Kochkurs haben wir besucht und Köstlichkeiten wie in Glühwein pochierte Leber auf armen Rittern von Pain d'Epice zubereitet.


Stade de France: Paris - Bayonnais

Natürlich haben wir auch sehr gut gegessen, nämlich:

Im Chamarré am Montmatre haben wir uns von französische-mauritianischer Küche überzeugen lassen. 9 Gänge und keinen einzigen wollten wir missen. Nicht günstig, aber besonders freundlicher Service, ungekünstelte Atmosphäre, sehr freundlicher Koch und ausgezeichnetes Essen.
  • Amuse Bouche: Gemüse Tartare und Sardinen Creme
  • Topinambur Creme - herrlich
  • Petersilwurzel Suppe mit gegrillter Jakobsmuschel - herrlich
  • 2erlei Leber: mi-cuit und Terrine - herrlich
  • Rohe Muschel, Garnele und Fisch mit japanischer Gurke und Mandarine - sensationell!
  • Wolfsbarsch mit Muscheln und Schaum - herrlich
  • Roulade vom Federwild
  • Käse Lolli und alter Gauda
  • Mandarinen Gelee, Savarin und Milchreis Eis
In der Brasserie Lutetia, die zum Hotel Lutetia gehört, waren wir auf Annas und Sophies Tipp hin mit Eva und Julia zum Abendessen verabredet. Die Brasserie wurde von Sonja Rykiel gestaltet und bietet dem Gast im Vergleich zu vielen anderen Pariser Brasserien etwas Platz. Das Service ist recht resch. Wir haben so einiges probiert, gekommen sind wir aber wegen der Lobeshymnen auf das Hendl mit Kartoffelpuree. Dieses wird in einem kleinen Schmortopf auf Kartoffelpuree gebettet serviert. Parfumiert ist es mit Knoblauch in der Schale und Rosmarin. Ich kann nur sagen: schlichtweg genial! Das Fleisch fällt vom Knochen, die Aromen vermischen sich, das Kartoffelpuree ist cremig…. Ein Genuss.

das beste Hendl mit Kartoffelpuree der Welt - Brasserie Lutetia


Nun möchte ich noch ein bisserl von der Weinbar/Café "Au Sauvignon" an der Ecke Rue de Sèvres und Rue des Saints-Pères schwärmen. Seit langem in Familienhand handelt es sich um einen alteingesessenen Lieblingsplatz der in der Gegend ansäßigen Pariser. Es gibt Wein und dazu Poilane Tartines, also belegte Brote. Man kann zwischen verschiedensten Belegen wählen - französische Würste, Rilette, Paté, Käse etc. Sodann wird rasch und sehr freundlich ein großer Teller mit den gewünschten Broten gebracht, die in der Küche bereits in mundgerechte Stücke geschnitten wurden. Man sitzt gemütlich unter Franzosen, knabbert an seinem Brot (grignoter) und nippt genüßlich am Lieblingswein. Wunderbar.

Abschließend sei noch der fabelhafte Brunch Chez Eva, die es nach Paris gezogen hat, erwähnt. In ihrer bezaubernden Wohnung wurden wir - wie gewohnt - kulinarisch förmlich erschlagen. Nur mit Müh und Not konnten wir weiteren Gängen aus Köstlichkeiten der Rue Poncelet entgehen.

Kochkurs im Atelier des Chefs


Entenleber Ravioli


Garten des Petit Palais


Säule des Grand Palais


vertikaler Garten des Musée du Quai Branly




Fleischanlieferung im 7. Ard.


2 mal Gänseleber im Chamarré Montmatre


so süß und mit Brigitte noch süßer - Eclair bei Fauchon

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